Donnerstag, 28. Oktober 2010

Es geht immer Schlimmer, aber im Moment wohl nicht :)





Hallo zusammen




Ich konnte mich leider seit dem Start der Crocodile Trophy am 19.10. nicht wie vorher gedacht jeden Tag melden, da der Zugang zu Internet im Outback sehr eingeschränkt war!

Ich fasse nun kurz alle Etappen zusammen!

1. Etappe

Ich fühlte mich vom Start weg wirklich super und lag nach 15 km an 4. Stelle als abgebrochen wurde, nur knapp hinter den beiden Führenden Huber und Brentjens. Weil ein Gate zu einem Track nicht offen war, wurde neu gestartet. Diesmal war der Start aber im Flachen bzw. im leicht technischen Cross Country Bereich. Ich konnte das Tempo auf den technischen Passagen der beiden MTB Profis Huber und Brentjens nicht mitgehen und fuhr daher mit einem Esten und Ludi zu dritt hinterher. 25 km vor dem Ziel bemerkte ich, dass ich keinen Druck bzw. kein Ziehen mehr am rechten Pedal geben konnte. Nachdem meine erste Schuhplattenschraube sich schon vor dem Neustart verabschiedet hatte, ist nun auch die 2. gebrochen. Ich konnte auf den letzten 25 km fast nur mit dem linken Fuss Druck geben und kam schließlich als 8 weit zurückliegend ins Ziel. Es war einfach nur frustrierend. Die schöne Seekulisse zum Campen entschädigte da nur wenig.



2. Etappe

Ich war von den letzten 25 km am Vortag noch ziemlich kaputt, vor allem im linken Bein. Gleich am Start ging es bergauf und wieder fuhren die üblichen Verdächtigen davon. Dahinter konnte ich mich in eine 7 Mann starke Verfolgergruppe retten, verpatzte aber komplett den Schlusssprint Schließlich wurde ich als letzter der Gruppe 9.



3. Etappe

An so einem Tag ist es besser, man steht erst gar nicht auf. Vom Start weg herrschte hohes Tempo. Als es in die ersten technisch schweren Passaggen ging, fühlte ich mich sehr gut und konnte das Tempo mitgehen. Wir waren noch 8 Mann an der Spitze. Kurz vor dem ersten Depot fiel mir bei einem Anstieg die Kette runter und ich verlor kurz den Anschluss. Nachdem ich mich fast wieder herangekämpft hatte, hatte ich den ersten Platten. Ich wechselte schnell, kämpfte weiter und ca. 5 km später, als ich in einer 4 Mann starken Verfolgergruppe war, touchierte ich einen Stein und der schlitzte mir den Reifen auf. Ich wechselte wieder den Schlauch, bemerkte aber nicht, dass der Reifen einen ziemlich großen Schnitt hatte und fuhr weiter. Nach 5 km gab es zum wiederholten Male einen Defekt, doch nun hatte ich keinen Schlauch mehr. Der Reifen war auch kaputt, die Patronen verschossen und die Pumpe funktionierte, weil Sand hineingekommen war, nur schlecht. Zum Glück kam dann mein Freund Ludescher, der auch schon ein paar Defekte und Kettenrisse an diesem Tag hatte. Wir bastelten mit einer 10 Dollar Note, Klebeband vom Kameramann, einem 3 Mal geknoteten Schlauch für mich ein neues fahrtüchtiges Hinterrad. Alles wurde übrigens bestens vom Kameramann festgehalten. Danach fuhr ich mit Ludi locker 100 km ins Ziel. Die Gesamtwertung war zu diesem Zeitpunkt sowieso schon kein Thema mehr! Wenigstens konnte ich so ein bisschen die wunderschöne Gegend bewundern!



4. Etappe

Vom Start weg fuhr Huber solo. Dahinter waren wir 10 Verfolger. Ca. 5 km bevor wir auf die finalen 40 km auf Asphaltstrasse kamen, mussten wir eine Sandbank überwinden. Für mich war das absolutes Neuland. Wir waren zu diesem Zeitpunkt noch zu 7. Ich fuhr als letzter in die Sandbank. Der Vordermann bremste abrupt und schlug einen Salto in den Sand. So verlor ich wieder einmal den Anschluss an die Spitzengruppe. Und das auf einer Etappe, die zum Schluss auf Asphalt geendet hatte, wo ich mir wirklich einiges ausgerechnet habe.



5. Etappe

Schon am Start fühlte ich mich furchtbar schlecht. Ich konnte fast nichts essen und musste mich mit Magen-Darm Problemen herumkämpfen. Obwohl ich die ganze Etappe nichts zu mir nehmen konnte, hielt ich bis 20 km vor dem Ziel mit den Spitzenfahrern mit. Wir waren da noch etwa 8 Leute. Danach bekam ich aber so einen Hungerast, wie ich ihn noch nie erlebt hatte. Ich musste das Rad fast ins Ziel schieben. Am Abend hatte ich dann aber zum Glück wieder ein bisschen Appetit und konnte was in meinem leeren Magen schieben.



6. Etappe

Leider erfuhren wir in der Früh, dass ein belgischer Teilnehmer in der Nacht einen Herzstillstand hatte und starb. Als ich davon erfuhr, hatte ich wirklich eine Gänsehaut.

Mein Mitgefühl war bei seinen Freunden und seiner Familie

Doch es muss wohl Schicksal sein, dass ein begeisterter Radfahrer bei seiner Leidenschaft stirbt und das noch ruhig im Schlaf. Obwohl es pervers klingt, ist es meiner Meinung nach ein schönerer Tod als von einem betrunkenen Autofahrer abgeschossen zu werden. Wir fuhren danach die ganze Etappe neutralisiert. Danach ging ich noch in einem wunderschönen Fluss baden. Einfach traumhaft!!



7. Etappe

In meiner ganzen Karriere bin ich hunderte Rennen gefahren, und nur ganz wenig gestürzt. Vor allem nie schwer, geschweige, dass ich mir was gebrochen hätte. Doch diesmal war alles anders. Die Startphase war wie immer hektisch. Es ging auf einer breiten Geröllstrasse immer rauf und runter. Ich attackierte mit Jaan Kirsipuu und einem weiteren Esten. Wie jeden Tag waren viele Flüsse zu durchqueren. Ich fuhr hinter Jaan. Von weitem sah der Fluss nicht so tief aus, also fuhren wir mit ziemlich viel Speed rein. Kurz nach dem Eintritt merkte ich wie Jaan ins Straucheln kam und mir eine richtige Furche in den Fluss legte. Ich fuhr direkt in diese Rille hinein und mein Vorderrad versank im Schlamm. Ich stieg Kopf über ab. Ich weiß noch, dass ich keine Luft bekam und auf allen Vieren versuchte auf die Seite zu kommen, damit ich nicht zusammengefahren werde! Sofort dachte ich ans Schlüsselbein. Doch ich wollte es nochmals probieren. Nach 500 Meter hatte ich aber solche Schmerzen, dass ich nur noch schrie. Die Ärztin gab mir eine Spritze und ich stieg wieder aufs Rad. Zum einem, weil ich dachte, dass das Schlüsselbein nicht gebrochen war und zum anderen wollte ich unbedingt ins Ziel kommen, auch wenn die Schmerzen höllisch waren. Ich kämpfte mich 120 km ins Ziel. 4 Damen, die immer am Ende des Feldes fuhren, begleiteteten und unterstützten mich bei meinem Kampf. Im Ziel war der Schmerz gar nicht mehr so groß. Ich dachte ich hätte nur extrem schwere Prellungen an Rippen und Schulter. Die Nacht schlief ich gut, durfte mich aber nicht bewegen, da ich sonst vor Schmerzen fast weinen musste.



8. Etappe

In der Früh fühlte ich mich als hätte mich ein LKW uberrollt. Alles tat mir weh. Ich wollte aber starten, da die Ärztin und ich vermuteten dass es nur schwere Prellungen und keine Brüche sind. Ich wollte meinen Kreislauf in Schwung bringen und das Blut zum Zirkulieren bringen. Die ersten 25 km der Etappe fanden auf einer Buckelpiste statt. Es war die Hölle. Ich spürte jeden kleinen Kieselstein an meinen Rippen. Nach 15 km stieg ich ins Schlussfahrzeug ein. In Cooktown angekommen, hatte ich schon wieder weniger Schmerzen. Ich wollte aber auf Nummer sicher gehen und ging ins kleine Hospital von Cooktown. Das Röntgen war dann niederschmetternd. Schlüsselbeinbruch am Ansatz, 2 Rippen wahrscheinlich gebrochen und der Hammer: einen 2,5 cm großen Pneumathorax!! Da ich so eine große Lunge habe, hatte ich keine Atemprobleme. Die Nacht verbrachte ich im Mini-Spital von Cooktown. Ich war der einzige Patient. Wahrscheinlich musste ich deshalb 1500 Dollar für die Nacht bezahlen. Am nächsten Tag hieß es wieder röntgen, der Thorax ist ein bisschen größer geworden. Ich wurde ins Ziel nach Ayton gebracht, packte meine Sachen und Armin und Ulli fuhren mich nach Cairns, wo ich wieder ins Hides Hotel eincheckte. Ich wollte unbedingt nach Cairns, um bei etwaigen Problemen gute medizinische Versorgung in der Nähe zu haben.



So Leute, das ist der Stand der Dinge!! Ich sitze nun mit gebrochenem Schlüsselbein, Rippen und lädierter Lunge in einem Internet Cafe in Cairns!! Morgen habe ich ein entscheidendes Röntgen ob der Thorax größer oder kleiner geworden ist. Falls er größer geworden ist, muss man eine Drenage legen. Wenn kleiner, dann OK. Dann könnte ich schön langsam meinen wohlverdienten Urlaub beginnen, zwar nicht mit Tauchen, Biken und Klettern sondern mit Spazieren gehen!

So läuft das Leben. In einem Moment ist noch alles super, im anderen schlägt es ins Gegenteil um. Aber es könnte noch alles schlimmer sein so erfreue ich mich hier wenigstens bei 30 Grad und Sonnenschein am angenehmen Klima!

bis morgen
christoph

Samstag, 23. Oktober 2010

1. Lebenszeichen aus dem busch

Hallo.

Schreibe mit iPod Touch, nur kurz und knapp da Internet Mangelware hier ist.
Bilanz: 1 Sturz, 3 defekte, 1 reifenriss, 1 kettenriss, 1 Schtaube aus Schuhplatte gebrochen und jeden kaputt im Ziel. Mein Magen rebelliert auch schon seit Tagen aber gebe trotzdem jeden Tag mein Bestes und es sind ja noch 5 Tage Zeit um mal besser als 8. Zu werden.hoffentlich ist jetzt die Zeitig en defekten vorbei. Es wirklich ein extrem hohes niveu und ich als Straßenfahrer lerne jeden Tag dazu.

Sorry wegen Fehler, iPod geht schlecht zu tippen.
Lg

Montag, 18. Oktober 2010

Morgen gehts los!

Hallo zusammen!

In knapp 1 Stunde findet die Startnummerausgabe sowie die Bresprechung fuer die heurige Crocodile statt. Das gute zuerst meine Bremsen streifen nicht mehr! DANKE an e-bike KLAUS!!
Das Wetter ist ziemlich komisch. Mal regnet es, dann ist es wieder drueckend schwuel! Ab morgen sagt der Wetterbericht aber 35 Grad und Sonne! Unser Hotel ist mitten am Stadtplatz in Cairns. Und egal ob Montag oder Samstag, hier geht es ab wie am Ballermann. Ohne Ohropax waere an Schlaf nicht zu denken. Unser Zimmer liegt naehmlich direkt ueber der Partymeile. Das kann man ungefaehr so vergleichen, als schlaeft man im 1. Stock des Hofbrau-Zeltes am Oktoberfest. Ab morgen gehts dann aber sowies ins Outback und in die Zelte.


bis morgen
christoph

Sonntag, 17. Oktober 2010

Warum muss der Australische Dollar so stark sein!!

Hallo zusammen!

Das Erste was man denkt wenn man in Cairns einkaufen gehen. Verdammt hier ist es noch teurer wie zu Hause. 2 Bier im Pub knapp 12 Euro!! Mein rauchender Freund Armin hat sogar mit dem Rauchen aufgehoert, weil eine Schachtel ebenfalls 12 Euro kostet. Aber nichts desto trotz, ist es schwer ok hier. Morgen steht Startnummerausgabe und Besprechung auf dem Programm. Ich habe den Jetlag gut ueberstanden und fuehle mich auf dem Rad auch schon wieder ziemlich fit. Einziges Problem was ich habe ist das meine Bremsen die ganze Zeit schleifen und ich dieses Problem nicht in den Griff bekomme! Hoffentlich ist ein Profi Mechaniker bei der Crocodile dabei! Ein anderes Problem ist, dass ich aufgrund des Gewichtsproblems beim Flug nur wenig Material mithabe. (5 Flaschen, ein paar Riegel und Geld, 4 Schlauche, Ketten muss ich auch noch besorgen). :)  Aber primaer zaehlt heuer sowieso der "der Genuss" und das Abenteuer!!

bis morgen
christoph

Donnerstag, 14. Oktober 2010

Stop Taipeh!

Hallo zusammen!

Nach knapp 13 Stunden Flug sind wir komplett kaputt in Taipeh gelandet. Nichts wie ins Hotel und ab ins Bett. Der Sitz in der China Airline war wohl der schlechteste Untergrund auf dem ich jemals sass. Nach 9 Stunden Komaschlaf, bin ich damit meine Muskeln wieder ein bisschen in Schwung kommen 1 Stunde am Ergometer gesessen und danach 1 Stunde im traumhaften Whirlpool mit Blick auf Start und Landebahn. Um Mitternacht geht es nun weiter nach Brisbane.

bis bald christoph

Dienstag, 12. Oktober 2010

Auf gehts nach Down Under! Crocodile Trophy 2010 !!!!


Hallo zusammen!



Morgen Mittwoch hebt der Flieger ab Richtung Australien. Von Wien über Taipeh und Brisbane werden ich und mein Freund, Betreuer und Gefährte Armin am Freitag Abend nach 2 Tagen Reise in Cairns dem Startort der Crocodile ankommen. Die letzten 2 Wochen nach meinem letzten Straßenrennen dem Giro della Toskana habe ich ausschließlich am MTB trainiert. Das Wetter lud gerade dazu ein die Forststraßen der Sau- und Koralpe mehrmals zu erkunden. Obwohl es auf 2000 Meter Seehöhe nie mehr wie 5 Grad Celsius hatte wärmte einen die Sonne und der wunderschöne Ausblick auf Kärnten. Nach unzähligen Straßenkilometern von Jänner bis September ist das MTB mehr als nur eine Abwechslung, sondern pures Vergnügen!!!

Die vergangenen Tage waren auch ziemlich stressig für mich, Material und Planung für die Crocodile in Australien, Team 2011 und mein weiterer beruflicher Werdegang (nachdem ich nach 5 Jahren im HLSZ Faaker See im November abrüsten werde) mussten geplant werden. Letzten Samstag fuhr ich außerdem noch beim Bergduathlon "Kosjak Löwe" mit. Ein extremer Bewerb aber eine willkommene harte Wettkampfeinheit in Hinblick auf die Crocodile. 13 km und 1150 Höhenmeter mit dem MTB sowie 1,3 km Berglauf mit 400 Höhenmeter waren zu überwinden. Eine brutale Schinderei. Das schnelle Tempo am Anfang kam mir nicht gerade entgegen, erst Ende des Anstieges kam mein Motor in Schwung. Ich wurde schließlich 8. Stark MTB-Profi Uwe Hohenwarter der locker den Extrem Bewerb gewann.

Der Bewerb war auch ein Test für mein neues MTB, dass mir Corratec für die Crocodile zur Verfügung gestellt hat. Das Corratec Revolution mit XTR ist wahrhaftig das beste Bike auf den ich jemals fuhr und für jeden nur zu empfehlen.




Welches  Teamtrikot ich 2011 trage, werde wie ich in den nächsten Wochen bekanntgeben.  Jetzt gilt meine volle Konzentration aber der Crocodile Trophy. Was ergebnismäßig möglich ist, ist schwer zu sagen. Ich werde mein Bestes geben und das ganze Abenteuer so gut wie möglich genießen. Nachdem Ende der Crocodile werden ich und mein Kumpel Armin noch 1½ Monate durch Australien und Neuseeland trampen. Bike und Klettersachen sind eingepackt!! Aber auch ein Tauchtrip am Gread Barrier Rif steht am Programm! Ich werde versuchen wenn es der Internetzugang möglich macht, jeden Tag meine Erlebnisse hier am Blog festzuhalten!

liebe grüße und bis bald
christoph

Aber ohne meine Sponsoren ist so ein Unternehmen nicht denkbar!

Deshalb DANKE meinen Sponsoren!!!