Montag, 18. April 2011

Das Wetter zu früh gelobt!

Hallo zusammen!

Die griechischen Wettergötter meinten es die letzten 2 Tage der Rundfahrt nicht gut mit uns. 6 Grad und 175 km im Regen sah ich aus dem Fenster meines abgefuckten Hotelzimmers Samstag morgen in Delphi. Am liebsten wollte ich ewig unter meiner warmen Decke liegen bleiben. Die Bergankunft am Tag zuvor in Delphi lief für mich zufriedenstellend ab. Der Berg war nicht steil, ein richtiger Rollerberg, wo auch schwere Fahrer mitfahren konnten. Ich war bis 1 km vor dem Ziel in der Spitzengruppe dabei, verlor dann aber auf den letzten flachen Metern ins Ziel ein bisschen an Zeit. Samstags dann der Wetterumschwung. Gleich am Start ging es einen Pass hoch, es lief mir obwohl ich nicht gerade motiviert war relativ gut und ich fuhr an fünfter Stelle über die Bergwertung. Vor der nassen und gefährlichen Abfahrt hatte ich gehörigen Respekt und fuhr wie auf rohen Eiern runter. Nach 50 Kilometer konnten auch die vielen abgehängten Fahrer wieder den Anschluss an unsere Gruppe herstellen und es wurde ein bisschen ruhiger gefahren. Obwohl der Regen aufgehört hatte, war mir immer noch kalt von der langen Abfahrt. Mir wurde aber gleich warm, als ich Defekt hatte und 5 Kilometer dem Feld hinterherjagen musste um wieder den Anschluss herzustellen. 30 Kilometer vor dem Ziel erwischte ich dann eines der vielen Löcher in der Straße und mein Vorderrad brach an der Bremsflanke. Da von den deutschen Mannschaften so Tempo gebolzt wurde, versuchte ich mit meinen kaputten Vorderrad weiterzufahren. Ich konnte zwar nur mehr die Hinterbremse betätigen, aber wenn ich zu diesem Zeitpunkt kurz vor der letzten Bergwertung gewechselt hätte, wäre ich nie mehr zurück gekommen. Die letzte Bergwertung überquerte ich in einer 25 Mann starken Spitzengruppe. Ich fühlte mich zwar noch sehr gut, aber in den Sprint wollte ich, aufgrund meines kaputten Laufrades nicht mehr eingreifen. Wir waren noch zu dritt von unseren Team in der Spitze vertreten und Andi Graf wurde hervorragender 4. Am Schlusstag wieder Regen und es wurde saugefährlich auf dem Stadtkurz rund um die Akropolis in Athen. 45 Kilometer Anfahrt im strömenden Regen und dann noch 12 Runden, auf dem gefährlichen mit Kopfsteinpflaster 5 Kilometer langen Rundkurs. Gleich in der 1. Runde ein Massensturz direkt am Kopfsteinpflaster unter der Akropolis, der das Feld teilte. Ich war zum Glück im vorderen Teil des Feldes. Obwohl ich das ganze Rennen die Hose voll hatte, da wir auf nassen und glitschigen Straßen zu fahren hatten, konnte ich mich bis zum Schluss in der vordersten Gruppe behaupten. Schlussendlich waren wir noch 18 Leute und ich wurde 18. :) Ich hatte einfach so viel Schiss gehabt zu stürzen und das Risiko war es mir einfach nicht wert. Schlussendlich wurde ich 13. in der Gesamtwertung, womit ich sehr zufrieden bin, denn die Zeit habe ich nur im Zeitfahren verloren. Zusammenfassend kann ich von der Griechenland Rundfahrt sagen, das wir ein super Team waren, stark gefahren sind und meine Form wirklich gut war. Keiner von uns ist schwer gestürzt und so konnten wir uns super für die nächsten Rennen in Schwung bringen.
Jetzt sitze ich gerade am Flughafen in Köln und warte auf den Weiterflug nach Wien. In den nächsten Tage steht die Regeneration im Vordergrund :)

bis bald christoph
PS: Athen ist wirklich keine Reise wert, eine komplett verdreckte und staubige Stadt. Außer einem ausgezeichneten Gyros gibt es nichts, womit mir diese Stadt locken könnte.

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