Montag, 8. Oktober 2012

Time to say goodbye!


Die meisten von euch haben sich sicherlich schon gewundert, warum ich meinen Blog nicht mehr aktualisiere. Nun, seit der Burgenland Rundfahrt hat sich in meinem Leben einiges getan und die paar Rennen, die ich seither gefahren bin, waren meiner Meinung keinen Blogeintrag wert .
Mein großes Ziel dieses Jahr war es, eine gute Leistung bei der Österreich Rundfahrt abzuliefern. Denn es war für mich immer ein Wehrmutstropfen in den  vergangenen Jahren, dass ich bei der Heimrundfahrt nie ein Ergebnis einfahren konnte.  Heuer aber konnte ich  mit meinen Leistungen bei der Ö-Tour (3x15 und 38. Gesamt) mehr als zufrieden sein.  Persönlich war ich damit mit mir im Reinen und holte das Beste ,was ich im Stande war zu leisten, aus mir heraus.

Die Überlegung das Rad an den berühmten Nagel zu hängen, war schon Ende des letzten Jahres  da.
Eine gute Performance bei der Ö-Tour abzuliefern war aber  mein Antrieb, im Jahr 2012 nochmals für ein Profiteam zu starten. Ich trainierte hart und gut, hatte eine konstante Form, musste aber meine eigenen Ambitionen meistens zurückstellen, da für den einen oder anderen Slowenen meine Arbeit benötigt wurde. Ich weiß wie Radsport funktioniert, und bin mir nicht zu schade, alles für den Kapitän zu geben. Trotzdem tut mir die verpasste Chance auf einen Sieg beim Radklassiker Wien-Lassnitzhöhe  heute noch weh, als mir die eigene Mannschaft hinterherfuhr.
Nichts desto trotz  war es ein schönes Jahr in einer gut organsierten Mannschaft.  Ich hatte viel Spaß, reiste noch ein bisschen herum und konnte das Leben als Radfahrer genießen.
Die Situation im heimischen, wie auch im internationalen Radgeschäft ist schlecht, sehr schlecht. In Österreich kann man es unterteilen in eine Zeit vor dem „Dopingskandal Kohl“ und danach.
Davor waren 2 Pro ContiTeams mit Vorarlberg und Elk, danach nur 5-6 Contiteams, wo nur wenige Fahrer so viel verdienen, dass Sie auch davon leben können.
Ich bin ein Typ, der immer weit in die Zukunft schaut und versucht zu planen. So war es auch, dass ich schon 2006, im Jahr der Heim WM, und da erinnere ich mich noch gut daran, sagte; „Das Jahr 2012 wird  -egal was kommt - mein letztes Jahr als Radprofi sein! Denn  Radfahren  kann man nicht ewig  in dieser Dimension“.
Und so ist es auch passiert!
Ich wollte schon letztes Jahr auf die Pädagogische Hochschule Kärnten gehen und mich für Mathe und Sport inskripieren, aber Radprofi  und Vollzeitstudium lassen sich nicht vereinbaren. Deshalb wurde es um ein Jahr verschoben. Stattdessen machte ich diesen Winter die Ausbildungen zum Landesskilehrer, Alpinlehrer,  Snowboardlehrer und Kletterübungsleiter.
Mit Kindern zu arbeiten hat mir immer Spaß gemacht, deshalb liegt es auch auf der Hand den Hauptschullehrberuf zu ergreifen.
Der schönste Grund aufzuhören, ist natürlich das Leben mit meiner Freundin in unserer ersten gemeinsamen Wohnung. Den ganzen September über spielte ich Handwerker und richtete unsere Wohnung in Völkermarkt ein.  Zwischen Radtraining und handwerken war ich auch oft im Turnsaal um  für die Aufnahmeprüfung an der PH zu trainieren. Reck, Barren, Kasten und Bodenturnen machten mir schwer zu schaffen. Schlussendlich war es aber kein Problem und mit übrig gebliebenen 4 weiteren Sportlern wurde ich für das Sportstudium aufgenommen.
Seit  1. September wohne ich gemeinsam mit meiner Denise in unserer Wohnung und seit 1. Oktober besuche ich wieder die Schule! Die erste Woche habe ich hinter mir, und es gefällt mir auch wirklich,  da ich auch die richtigen Leute neben mir sitzen habe.
Mein letztes Rennen bin ich mit der Bergmeisterschaft in Judenburg gefahren, danach wurde ich von unserem Team  nicht mehr selektioniert. Auf der einen  Seite bin ich darüber enttäuscht, auf der anderen Seite sollen die Jungen, die nächstes Jahr noch fahren, Erfahrungen sammeln. Obwohl ein Abschiedsrennen beim Münsterland Giro sicherlich schön gewesen wäre. 

Resümierend  über meine Karriere kann man sagen, dass ich stolz bin auf meine Leistung, egal was andere darüber denken oder sagen. Ich kann mein Gesicht im Spiegel sehen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben  irgendetwas Verbotenes getan zu haben. Und darauf bin ich stolz. Dass ich es nicht an die absolute Spitze geschafft habe, obwohl ich vielleicht das Zeug gehabt hätte, habe ich wohl meiner Ehrlichkeit zu verdanken. Mehr will ich dazu nicht sagen.
Im Spitzensport wie auch in der Wirtschaft oder Politik muss man  um weiterzukommen sein Gewissen zu Hause lassen. Ausnahmen gibt es, aber die kann man auf einer Hand abzählen.
Trotzdem überwiegen die schönen Momente und Erinnerungen.
Meine erste WM in Verona 2004 als Junior vor unglaublicher Kulisse.
Die Heim WM 2006 in Salzburg, wo die 3 Dopingfälle in unserem U23 Team sicherlich meine ganze Karriere geprägt haben, denn da habe ich gesehen, dass man keinem trauen kann.
Der Doppelsieg mit meinen Freund Stefan Denifl beim Henniger Turm 2008, sowie die WM in Varese.
Mein einziger Profisieg, der Sieg bei der Burgenland Rundfahrt 2009.
Und natürlich meine 180 km Flucht bei der Profi WM 2009 in Mendrisio. Jeden einzelnen Kilometer werde ich nie vergessen. Für diese Momente habe ich ein Leben trainiert und die kann dir keiner nehmen.
Und natürlich der emotionale Etappensieg bei der Crocodile Trophy letztes Jahr!

Der Radsport war eine Lebensschule, ein Lebensabschnitt, der nun endet.
Danke an alle meine Förderer, Unterstützter, Sponsoren und Trainingspartner.
Vor allem dem  HRC Wolfsberg mit Obmann Franz Britzmann, der mein erster Verein war und
Reinhold Traußnig vom Retra Sport, wo ich mein erstes Rad bekam.

Der meisten Dank gilt aber natürlich meiner Familie und meinen Freunden. Ohne meiner Mutter und meinemVater, die mich immer unterstützt haben, mich zu den Rennen gebracht haben, oder spätnachts vom Flughafen todmüde abgeholt haben, ohne sie wäre ich nie so weit gekommen. Danke auch meinem Bruder ,der mich ebenfalls immer unterstützt hat und natürlich meiner Freundin, die so viel  Entbehrungen auf sich nahm und nie ein schlechtes Wort verlor, dass ich schon wieder so lange auf Reisen weg war.

Ich freue mich auf einen neuen Lebensabschnitt, mit neuen Zielen und Erfahrungen. Das Rad an den Nagel hängen werde ich sicherlich nicht, denn Radfahren ist mein Leben. 10000 km werden es sicherlich jedes Jahr werden. Allerdings wird dann nicht mehr der Drang und das Muß  da sein  6 Stunden am Rad zu sitzen, sondern viel mehr gemütlich mit ein paar Freunden eine Runde zu drehen.
Am meisten aber freue ich mich, endlich mehr Zeit für meine große Leidenschaft, den Bergen zu haben. Egal ob Klettern, Schifahren, Schitouren, Eisklettern oder einfach nur Wandern. Ich will vieles noch sehen und erleben und die Vorfreude ist groß. Ich werde versuchen, euch über meine Tätigkeiten egal ob mit dem Rad, Bike, dem Kletterschuhen, Wanderschuhen,   den Skiern oder Eisgeräten auf dieser Seite auf dem Laufenden zu halten.
Danke für eure  vielen Anfeuerungsrufe am Straßenrand, sie haben immer geholfen!!

bis bald und man sieht sich
Euer christoph

Mittwoch, 22. August 2012

Heiße Burgenland Rundfahrt


Hallo zusammen!

 

Nach einer 2-wöchigen Rennpause ging es für mich am Samstag mit dem Kriterium in Deutschkreutz wieder zurück ins Renngeschehen. Der Kurs war technisch nicht leicht und auch der kleine Anstieg hinauf ins Ziel hatte es in sich. Ich wollte meine Beine wieder an das harte Renntempo gewöhnen und erstaunlicherweise fiel es mir gar nicht so schwer das hohe Tempo mitzugehen. Am Ende des mit 47 km/h Schnitt extrem schnellen Rennens wurde ich 13. Durch die schnellen Antritte spürte ich aber immer wieder ein Stechen und Ziehen in meinem rechten Oberschenkel. Dieses Leiden hatte ich schon einmal Mitte der Woche. Es ging dann aber wieder weg.
Am Tag darauf stand dann die traditionelle Burgenland Rundfahrt auf dem Programm. Doch nicht wie üblich über den schweren Geschriebenstein, Bernstein und den hügeligen Schlussrunden in Oberwart, sondern auf kleinen windanfälligen Bauernstraßen rund um Deutschkreutz. Schade, dass man dieses Rennen ins Niemandsland verlegt hat, denn an den Straßenrändern haben sich außer ein paar Hardcore keine Fans eingefunden. Das Rennen fing schnell an, mit zahlreichen Attacken. Die ersten Kilometer waren bei mir noch OK, nach einer Tempoverschärfung wo ich ziemlich ans Limit fahren musste, spürte ich aber wieder ein brutales Stechen und Ziehen in meiner rechten Oberschenkelmuskulatur. Ich dachte schon ans Aufgeben nach der ersten großen Runde. Nach gut 40 Kilometern ging eine Gruppe mit 7 Mann und jede Mannschaft hatte mindestens einen Fahrer mit dabei. Somit war das Rennen um den Tagessieg gegessen. Ich kämpfte mich schließlich mit der ersten großen Gruppe als 40. ins Ziel. Bei jedem Antritt hatte ich Schmerzen und so versuchte ich das ganze Rennen im Sattel zu fahren. Im Ziel war ich dann doch enttäuscht, schließlich war die Burgenland Rundfahrt das letzte große Rennen der Saison in Österreich. Doch mit den Problemen im Oberschenkel war heute bei mir nichts zu holen.
Ich hoffe, dass ich meine Probleme mit dem rechten Oberschenkel bis nächsten Sonntag in den Griff bekomme. Denn der Ötztaler ist schon sowieso eine sehr schmerzvolle Angelegenheit. 230 Kilometer und über 5500 Höhenmeter gilt es zu bewältigen. Doch bei hoffentlich schönen Wetter wird es eine einzigartige Erfahrung werden. Ein paar meiner Teamkollegen und ich werden als Guides für unseren Sponsor Ötztal an den Start gehen und versuchen die Atmosphäre des größten Radmarathons der Welt zu genießen :)

bis bald

christoph

 

Montag, 30. Juli 2012

Es geht wieder los!!

Hallo zusammen!








Die Tage nach der Österreich Rundfahrt nutzte ich um ein wenig zu entspannen und abzuschalten.
Zusammen mit meiner Freundin Denise fuhr ich vollgepackt durch Südtirol. Mit Bike, Klettersachen und Zelt fuhren wir von einem Ort zum nächsten. Nachdem das Wetter in Madonna di Campiglio nicht so schön war, fuhren wir gleich weiter zum Klettern und Biken in Sarcatal, das im Vorfeld des Garda Sees liegt. Am Vormittag gingen wir meistens biken und nach einer kurzen Abkühlung im eiskalten Sarcafluss, fuhren wir jeden Tag zu einem anderen der unzähligen Kletterfelsen.  2 Tage besuchten wir dann noch meine Freunde in Torbole am Garda See . Auch die traditionelle Tremallzo Bike Tour mit meinen Freunden stand wieder am Programm.
Aber noch nie in den vergangenen Jahren hatte ich ein so traumhaftes und warmes Wetter am fast 2000 Meter hohen Tremallzo und auch eine neue coole Downhill Strecke nach Preghasina konnte ich finden.
Nach den Tagen am Garda See fuhren wir ins wunderschöne Fassa Tal, in die Nähe von Val die Fiemme. Wir gingen in den Rosengarten, einer traumhaften Bergkulisse, klettern und konnten die ansonsten von Kletteren überrante Delagekante an den Valojettatürmen alleine klettern, da wir erst am späten Nachmittag in den knapp 200 Meter hohen Turm einstiegen. Nachdem wir den Bergsschrund dann runter rannten, erwischten wir pünktlich den letzten Bus ins Tal.
Das Fassa Tal begeisterte uns wirklich, ich war das letzte Mal als junger Radfahrer hier, hatte es aber nicht so schön in Erinnerung. Natürlich musste ich mit dem Bike auch die ganzen berühmten Pässe unsicher machen. Sella, Pordoi, Fedaia, San Pellegrinno, Rollo, wurden von mir bei traumhaften Wetter hochgeradelt. Meine Beine sind nach der Ö-Tour wirklich top. So machte es einfach Spaß, die unzähligen Hobbyfahrer zu überholen und mit ihnen Trainingsrennen zu machen. Meine Freundin fuhr währendessen ebenfalls mit dem Bike ihre Runden, und an den Nachmittagen trafen wir uns immer an den jeweiligen Pässen um dort zu klettern. Der Sella Pass ist eine geheime Empfehlung. Nach einem Tag in Cortina d´Ampezzo, wo uns leider das schlechte Wetter eine Strich durch die Rechnung machte und wir von den Falzereggotürmen wieder abseilen mussten, fuhren wir nach einem kurzen Zwischenstopp mit kleiner Biketour in Sexten, müde aber glücklich nach Hause.
Die letzte Woche stand dann die Kriteriumserie in Österreich auf dem Programm. Zuerst bei Regen in Wels, dann bei trockenen Wetter in Bischofshofen und am Samstag wieder bei Regen in St. Anton am Arlberg. Die Vormittage nutzte ich um mit meinen Teamkollegen Harry Totschnig in den jeweiligen Orten ein wenig zu trainieren und in Schwung zu bleiben. Besonders das Kriterium in Bischofshofen war mit knapp 350 Durchschnittswatt, eines der schwereren Sorte!
Am Sonntag um 7:00 Uhr in der Früh fuhren wir dann noch auf Wunsch des Tiroler Tourismusverbandes, den Arlberggiro. Einen 148 km langen Radmarathon über Arlbergpass, Silvretta Hochalpenstraße und wieder zurück nach St. Anton. Am Anfang hielt das Wetter, doch als wir über den Arlbergpass Richtung Bludenz fuhren, begann es fürchterlich zu regnen. Da wir ja außer Konkurrenz fuhren, überlegte ich mir Eingangs der Silvretta umzudrehen, doch  der Weg zurück war gleich weit, wie der Weg nach vorne. So fuhren ich und Totsch ein zügiges Tempo, dass uns nicht zu kalt wurde. Den einen oder anderen Amateurfahrer ließen wir davonziehen und erreichten durchnässt aber nicht erfroren das Ziel nach 4:15  Es war ein gutes Training bei schlechten Wetter zum Abschluss einer lustigen und schönen Woche durch Österreich.

Montag, 9. Juli 2012

Meine beste Tour!






Hallo zusammen!

Nach meinem langen Ritt am Donnerstag war ich ziemlich platt am Abend, mental und körperlich.
 Auf der einen Seite war ich glücklich und zufrieden mit meiner Leistung, auf der anderen Seite trauerte ich der Chance nach, eine bessere Platzierung einzufahren. Aber es war am Schlussanstieg trotz der vielen Anfeuerungen nicht mehr drin. Im Nachhinein fragt man sich immer:
Konntest du nicht noch ein bisschen mehr leiden und kämpfen? Aber wenn ich mir die Fotos vom Ziel anschaue, ist meine Antwort nein! Ich fuhr wirklich wie in Trance hoch, konnte mich danach an nichts mehr erinnern und war vollkommen blau! Das Problem wenn eine Gruppe erst nach 80 Kilometern geht, ist, dass es dann meistens nur noch  gute Fahrer in die Gruppe schaffen, und so war das dann auch.
 Die meisten meiner Fluchtkollegen waren beim Giro am Start und fuhren schon zahlreiche Top Ergebnisse bei internationalen Rennen ein. Also brauche ich mich nicht über den letzten Platz schämen!


Trotz der Leiden taten meine Beine am Tag danach nicht übermäßig weh. Ich hatte mich ziemlich gut erholt! Aber mir wir natürlich klar, dass es kein leichter Tag für mich werden würde. Durch Gespräche mit ein paar Locals im Feld  wusste ich, dass die Topografie im Roadbook nicht stimmte.
 Es war viel schlimmer. Den ganzen Tag ging es nur rauf und runter und es gab sehr viele Attacken. Ich hielt mich am Anfang ein bisschen zurück und wartete bis meine Beine "warm" wurden. Über die ersten Berge wurde voll gefahren, und das Feld war schon ziemlich dezimiert. Ich fühlte mich gut, und konnte das Tempo der Besten am 1.100 m hohen Wastl mitgehen. Vorne fuhren 10 Mann mit meinem Zimmerkollegen David Wöhrer, doch das Feld ließ sie nicht mehr als 2 min weg. Es war heiß und schwül. Erst nach 105 km herrschte ein bisschen Ruhe im Feld. Man merkte, jeder Fahrer inklusive mir, war gezeichnet von dem ständigen Auf und Ab im Mostviertel. Auf den schweren Schlussrunden in Melk wurden meine Beine witzigerweise immer besser. Ich fuhr in der letzten Runde mit der Spitze über den Berg! Leider kamen viele Fahrer und Sprinter in der Abfahrt wieder zurück. Und so kamen knapp 70 Leute zum Sprint in Melk. Da ich bei der ersten Zieldurchfahrt merkte, dass der Wind von vorne kam, wollte ich mit Schwung von hinten kommen und erst ganz spät in den Sprint eingreifen. Die Taktik ging fast auf. Mit 105 km/h schoss ich bei der Abfahrt mit viel Schwung von hinten nach vorne. Leider musste ich bei der 200 m Marke bremsen, da ein Fahrer vor mir die Lücke zu machte. Und so wurde ich als 2. bester Österreicher 16. Nicht schlecht, aber es wäre viel mehr drinnen gewesen.


Nach einer Nacht in Melk übersiedelten wir nach Podersdorf. 24 km Zeitfahren stand auf dem Programm. Ich fuhr meinen Rhythmus und einen 47er Schnitt. Ich  belegte mit rd. 3 min Rückstand Platz 80. Meinen 40. Gesamtplatz behielt ich aber.


Am Sonntag stand dann noch traditionell die Etappe nach Wien an. Wie immer sind am Anfang einige Attacken, denn jeder will sich bei den Runden rund um das Burgtheater in der Spitzengruppe präsentieren. Dass es aber fast bis Bruck an der Leitha dauern wird, bis man 3 Mann fahren ließ, dachte ich nicht. Danach war kurz Ruhe im Feld, bevor der Tempomat wieder auf 50 eingestellt wurde. Ich fühlte mich müde, die schwüle Hitze machte mir zu schaffen. Aber von Runde zu Runde in Wien ging es besser.
Position fahren kann ich ja, und als ich bei der 1000 Meter Marke eine gute Lücke im Feld sah, entschloss ich mich kurzfristig mitzusprinten. Ich hatte wieder eine gute Endgeschwindigkeit, wurde aber wieder eingeklemmt und so wurde es der 15. Rang. Nicht weit weg von den Topsprintern. Gesamt blieb alles beim Alten und so wurde ich 40. als 6. bester Österreicher. Aber die Gesamtwertung interessierte mich eher wenig, da ich mich dort ganz im Dienst von Jure gestellt habe und es schließlich egal ist ob man 40. oder 140 wird. Da wird eher der Tag am Sonntagberg in Erinnerung bleiben!
Der Höhepunkt der Radsaison ist vorbei und pünktlich zur Ö-Tour kehrten Form und vor allem Glück zu mir zurück. Es war eine super Woche  mit meinen Teamkollegen und Betreuern, die einen super Job gemacht haben. Ich hatte noch nie so viel Spaß abseits des Rades wie in dieser Woche.
Wir sind als Team eine super Tour gefahren, Jure wurde gesamt 14. und auch die jungen Fahrer setzten sich prima in Szene!
Jetzt freu mich aber erst einmal auf den Urlaub. Zuerst geht es ein paar Tage mit Denise nach Cortina, und danach geht es weiter,  wie jedes Jahr mit Freunden zum Biken und Klettern an den Garda See!
In der letzten Juli Woche sind dann  ein paar Einladungskriterien in Wels, Bischofshofen und St. Anton am Arlberg am Programm.
bis dahin
euer christoph

Donnerstag, 5. Juli 2012

Ein langer Tag!

Hallo zusammen!

Jeder der 110 Fahrer die gestern im grossen Hauptfeld über Grossglockner und Dientner Sattel gefahren ist, wollte heute in die Gruppe. Deshalb herrschte auf den ersten 80 km eine ware Schlacht. Tausend Attacken und mehr. Auch ich probierte es mehrmals, doch es wollte einfach nichts weggehen. Nachdem eine Gruppe mit Totsch eingeholt wurde und das Feld über einen Hügel zerfiel, ging ich eine Attacke mit ein paar Fahrern mit. Wir fuhren Vollgas, doch im Hauptfeld herrschte noch immer Unruhe. Mit knapp 50 km/h fuhren wir durchs Ennstal. Nach 20 Kilometern hatten wir den Kanpf gegen das Hauptfeld , kurz vor Liezen gewonnen. Ich war in der Zwischenzeit fast verdurstet, weil der Vorsprung unter eine Minute war und die Betreuerautos nicht zu uns vorkamen. Nachdem im Hauptfeld dann Ruhe eingekehrt war, hatten wir schnell ein paar Minuten Vorsprung. Wir harmonierten gut. Trotzdem war es ein harter Tag, weil wir die ganze Zeit auf Zug bleiben mussten. Ich fühlte mich den ganzen Tag über wirklich gut, hatte gute Beine und freute mich endlich den Sprung in die Gruppe des Tages geschafft zu haben.
7 km vor dem Ziel, attackierte dann ein Italiener und konnte mit ein bisschen Vorsprung in den 4 km langen Schlussanstieg nach Sonntagsberg kommen. Bis zur 2 km Marke fühlte ich mich noch ok, aber nach der Attacke des späteren Etappensiegers Taborre, war bei mir der Ofen aus. Ich bekam Krämpfe, und mühte mich hoch. Zum Glück waren soviele Zuschauer an der Strecke, wie schon lange nicht mehr bei der Ö-tour und feuerten mich an.  Danke für die zahlreichen Anfeuerungen!!!

Schlussendlich kam ich als letzter der Gruppe ins Ziel.
Ich war komplett kaputt. Irgendwie hatte ich mich mehr ausgerechnet, als den 12. Platz aber es waren  alles Leute von internationale Klasse vorne. Gratulation an Matthias Brändle, der ausgezeichneter 3. wurde. Mit ihm konnte ich mich wenigstens den ganzen Tag auf Deutsch unterhalten.
Nun bin ich wirklich ein wenig müde, ich hoffe den morgigen Tag gut zu überstehen. Mein Ziel in einer Gruppe zu sein habe ich wenigstens erreicht!

Dienstag, 3. Juli 2012

3. Etappe - Die Beine liefen heute nicht rund!

Hallo zusammen!

Wie erwartet war am Pass Thurn Krieg um die Gruppe des Tages. Man kann das "Hineinkommen" in eine Spitzengruppe vergleichen mit russischen Roulette. Man hat ein paar Schuss (Angriffe), wenn die verbraucht sind, muss man schauen dass man sich dann noch irgendwie im Feld über den Berg rettet. Ich hatte heute überhaupt nur einen Schuss, danach fuhr ich im Feld über den Pass Thurn. Dort wo die Gruppe gegangen ist, war es unglaublich schnell. Der Felbertauern wurde dann ziemlich gemütlich in Angriff genommen. Nachdem ich aber schon am Pass Thurn gemerkt habe, dass ich heute nicht die besten Beine hatte, waren meine Ambitionen auf der Pustertaler Straße nicht sonderlich hoch. Ich fuhr mein Tempo hoch, und am Ende verpasste ich knapp den Anschluss.
Morgen steht der Höhepunkt der Rundfahrt an. Der Iselsberg gleich nachdem Start, wird sicherlich ein Hauptkriterium sein, für die Gruppe des Tages. Ich denke, der wird ziemlich Vollgas gefahren. Ich hoffe, ich habe morgen bessere Beine am Start sodass ich endlich den Sprung in die Gruppe hineinschaffen werde.

Montag, 2. Juli 2012

2. Etappe: Immer wieder dieses steile Horn!


Hallo zusammen!

Heute stand die Traditionsetappe hinauf zum Kitzbühler Horn auf dem Programm. Auf den ersten 10 neutralisierten Kilometer regnete es noch, doch pünktlich zu km 0 kam die Sonne raus. Heute wollte glaube bis auf die 15 Hornspezialisten jeder in die Gruppe. Und so herrschte auf den ersten 70 km Krieg, mit knapp 50 Schnitt. Ich war einigen Gruppen mit von der Partie, und schoss so auch viele Körner in den Wind. Die Chance mit einer großen Gruppe mit ein paar Minuten Vorsprung ins Horn zu fahren war groß. Als aber nach der ersten Bergwertung, 3 Leute weg fuhren, war jeden klar, dass die 3 nicht weit kommen werden. So konzentrierte ich mich darauf, Jure unter die Top Ten ins Horn zu fahren. Die letzten 20 km vor der Einfahrt zum Horn, waren wie die letzten bei einer Sprintankunft, extrem hohes Tempo und viel Gedränge. Doch es gelang mir und meinen Teamkollegen, Jure ganz vorne ins Horn zu fahren und danach schaltete ich aufs 28er. Aufs Horn locker zu fahren, ist so ne Sache. Egal ob schnell oder langsam es tut immer weh.
Jetzt heißt es gut erholen, und dann folgen 4 Etappen, wo ich voll Angriff fahren werde. Hoffentlich, klappt es mit einer Gruppe.

bis bald
christoph

Sonntag, 1. Juli 2012

1. Etappe

Hallo zusammen!

Seit der WM in Salzburg, habe ich nicht mehr soviele Zuschauer bei einem Radrennen gesehen wie heute. Es war ein gelungener Auftakt für uns, und die Ö-Tour. Gleich bei km 0 attackierte ich mit 4 anderen Fahrern. Wir kamen weg, und es sah gut aus, denn das Feld stellte ab. Doch ein Fahrer von Type 1 schloss die Lücke, und so begann das Spiel vom Neuen. Ich ging noch eine Attacke mit, und danach musste ich schauen, dass ich nicht gleich am Start meinen Motor überdrehte. Knapp vor der Bergwertung lösten sich dann 5 Fahrer, und von uns war Stefan Praxmaer mit von der Partie. Perfekt für uns! Danach wurde es kurz ruhiger, bevor Aqua e Sappone die Nachführarbeit übernahm. Es war ein Ausscheidungsrennen bei der Hitze. Ich fühlte  mich gut und hatte keine Probleme am Berg, das Tempo zu halten. Knapp 20 km vor dem Ziel, nach der letzten Bergwertung waren die letzten Fahrer der Spitzengruppe eingeholt und es begann ein beinharter Postionskampf.
Ca. 80 Fahrer kamen zum Sprint.
Ich war  bei den letzten Kurven leider zu weit hinten, um irgendetwas auszurichten und fuhr irgendwo mittendrin in der Gruppe ins Ziel.
 Jure verlor keine Zeit, also war es für uns ein perferkter Tag.
Nun heißt es regenerieren, einen köstlichen Haferbrei mit Ovomaltine essen, das EM Finale mit einen kühlen Bier verfolgen und dann sind wir startklar für das Horn morgen.

Samstag, 30. Juni 2012

T - 1 Vorbereitung in Innsbruck

Hallo zusammen!

Schon seit Donnerstag befinde ich mich in Innsbruck. Die Tage vor der Österreich Rundfahrt sind teilweise ziemlich langweilig. Man hat ein paar Pressetermine, Besprechungen, Streckenbesichtigen und wird nochmal mit neuen Klamotten eingekleidet. Speziell für die Ö-Tour haben wir anstatt der schwarzen, schicke weiße Hosen bekommen. Die Räder und die neuen Carbon Garnituren werden nochmal getestet und dann kann man es gar nicht erwarten bis es endlich los geht.
Die 1. Etappe rund um Innsbruck ist auf keinen Fall eine Sprinteretappe. Der Berg nach Götzens, der 5 Mal zu überwinden ist, wird das Feld ziemlich teilen. Ich glaube, es wird eine 30-50 köpfige Spitzengruppe ins Ziel kommen. Ich werde natürlich versuchen den Sprung in die Gruppe des Tages zu schaffen, um so unser Trikot ein bisschen zu präsentieren. Falls das nicht gelingen soll, werde ich  versuchen im Finale dabei zu sein, und beim Bergsprint hinauf zur Bergisel Schanze alles geben.
Mal sehen wie es läuft, drückt mir auf jeden Fall die Daumen.  Der ORF zeigt die 1. Etappe um 19:00 Uhr am Sonntag in einer Zusammenfassung.

Montag, 25. Juni 2012

Es soll nicht sein!

Hallo zusammen!


Nachdem ich mit der Slowenien Rundfahrt die perfekte Vorbereitung auf ÖM Straße in Judendorf absolviert hatte, ging ich gestern voll motiviert in meinen bisherigen Saisonhöhepunkt. Die 4 Tage in Slowenien waren hart und schnell. Das war auch nicht anders zu erwarten, denn es fahren doch 80 Prozent des Fahrerfeldes sie als Vorbereitung fürdie Tour de France. Ich fühlte mich in den Beinen zwar noch ein bisschen müde vom harten Training der rennfreien Woche, trotzdem unterstützte ich Kapitän Golcer so gut es ging, und versuchte meinen Motor nicht komplett zu überdrehen. Meine Gesamtambitionen musste ich schon am 2. Tag streichen, da ich 3 Defekte hatte und noch dazu auch noch das Rad wechseln musste.

Nach ein paar Tagen Erholung war ich bereit für mein Rennen in Judendorf. Ich liebe dieses Rennen und habe dort eigentlich nur gute Erinnerungen, schließlich fuhr ich dort schon mehrmals unter die Top Ten und aufs Podest. Das Wetter war traumhaft, heiß- wie ich es mag. Meine Taktik für dieses Rennen hatte ich schon lange im Kopf. Ich wollte unbedingt in die erste Gruppe, die geht. Am besten gleich mit einer Startattacke. Ich wusste, dass eine Gruppe gute Chancen hat durchzukommen. Also ging ich gleich die ersten 2 Attacken vom Start weg mit. Zu fünft waren wir schon weg. Doch Viper Bike machte am Berg das Loch wieder zu. Die Bergwertung in der 1. Runde überquerte ich als 3. Als dann Matthias Brändle vor mir attackierte, zögerte ich ein wenig, denn ich ging nicht davon aus, dass an dieser Stelle eine Gruppe gehen würde. Doch dann sprangen in der Abfahrt noch ein paar Fahrer zu ihm, auch 2 Fahrer von uns. Und im Kopf wusste ich, dass nach 4 km das Rennen gelaufen ist. Denn jede Mannschaft hat Fahrer in der Gruppe. Zwar waren die meisten Auslandsprofis noch bei mir hinten, aber nachdem wir  2 Runden eher ein mäßiges Tempo fuhren, hatten wir schon 4 Minuten Rückstand. Die Profis versuchten zwar die Lücke zu schließen, aber sie blieb konstant. Während vorne die Fahrer in der Spitzengruppe eine konstantes Tempo fuhren,wurde bei unser immer Vollgas und Standgas gefahren. Und so begann ein Ausscheidungsfahren. Als Goumetfrein Wels Tempo machte, sah es so aus,als ob wir nochmal vielleicht nach vorne kämen. Aber auch sie rieben sich auf. In der vorletzten Runde waren vom Hauptfeld noch 10 Fahrer übrig und hatten knapp 2 Minuten Rückstand. Als Zoidl attackierte, bekam ich auch noch Krämpfe und konnte ihm nicht mehr folgen, aber auch er kam nicht mehr nach ganz vorne. Schlussendlich ist es egal ob man 2. oder 20. oder 70. wird. Es zählt bei Meisterschaften nur der Sieg, das Meistertrikot. Mit einer kleinen Gruppe fuhr ich dann als 20. ins Ziel. Es ist frustierend, denn genau wie ich vorher gesagt habe, war der Rennverlauf,nur  mit dem Schönheitsfehler, dass ich nicht in jener Gruppe war. Meister wurde ein absoluter Außenseiter, der 20-jährige Lukas Poestelberger. Da sieht man mal,was bei einer Meisterschaft möglich ist! Totsch wurde noch ausgezeichneter 6. und David 7. Doch beide waren auch ein wenig enttäuscht.

Das Rennen gestern widerspiegelt genau meinen bisherigen Saisonverlauf. Ich habe keine schlechte Form, attackiere, versuche alles, aber ich erwische nie die richtigen Gruppen und es fehlt immer ein Quäntchen. In anderen Jahren da attackiert man einmal und erwischt sofort die richtige Post. Ich hoffe, dass das Glück wenigstens auf einer Etappe der Österreich Rundfahrt auf meiner Seite ist. Ich werde alles versuchen mich von meiner besten Seite zu zeigen, attackieren und alles geben, was drinnen ist und dann wird hoffentlich in diesem verflixten Jahr doch etwas Vernüftiges herausschauen.

Dienstag, 5. Juni 2012

Es ging nicht viel beim Heimrennen

Hallo zusammen!

Obwohl  es bei dem UCI-Rennen in Völkermarkt ein perfektes Wetter und Temperaturen um die 30 Grad gab, Bedingungen die mir eigentlich liegen sollten, fühlte ich mich die ganzen 193 Kilometer nicht wirklich wohl. Die Beine liefen einfach nicht rund, es fehlte an Spritzigkeit und Kraft. Warum weiß ich auch nicht! 2 Runden vor Schluss hatte ich noch dazu einen Hungerast bekommen, weil ich das ganze Rennen fast nichts runter bekam und so musste ich auch noch um den Anschluss auf das Spitzenfeld kämpfen. In der 2. Runde sah es zwischenzeitlich gar nicht so schlecht aus, als ich mich in einer 20 Mann starken Spitzengruppe mit allen Favoriten wieder fand, aber Gourmetfein Wels hatte leider keinen vorne dabei und daher kam es wieder zum Zusammenschluß. Schlussendlich kamen knapp 60 Leute von den rd. 170 Gestarteten zum Schlusssprint. Da ich mich sowieso nicht mehr fit fühlte, versuchte ich noch Blaz Furdi in Postion zu bringen und rollte dann auf den für mich entäuschenden 41. Platz über die Ziellinie. Furdi bekam leider Krämpfe und wurde auch nichts. Also sprang für uns, außer Totschnig seinen 11. Platz und Golcer mit Platz 18., bei diesem harten Rennen nichts heraus. Ich kam zwar mit der 1. Gruppe an, trotzdem kann ich mit meiner Leistung wie an diesem Sonntag nicht zufrieden sein. Ich hoffe, dass ich solch schlechte Beine wie bei diesem Rennen im heurigen Jahr nicht wieder habe.



Nachdem ich jetzt über 2 Monate nur bei Rennen im Ausland unterwegs war, werde ich die nächste rennfreie Woche nützen, um mich mit Trainingseinheiten in den Bergen von Kärnten und Slowenien auf die Slowenien Rundfahrt vorzubereiten.

bis bald
christoph

Donnerstag, 31. Mai 2012

Estland war eine Reise wert

Hallo zusammen!



Von Wien ging es über Riga nach Tallinn, der Hauptstadt von Estland. Leider hatten wir von dieser Stadt wenig mitbekommen. Denn schon am nächsten Morgen hieß es zum Start für das 200 km lange flache Rennen von Tallinn in die zweitgrößte Stadt Estlands, Tartu. Schnell fand sich eine 2 Mann Gruppe und ich verbrachte ruhige Stunden im Hauptfeld, ehe es 50 Kilometer vor dem Ziel zu einer Windkante kam. Zum Glück befand ich mich im vorderen Teil des Feldes und so waren ich und Blaz Furdi in einer 35 Mann starken Kopfgruppe. Als nach einem kurzen Intermezzo eine 8 Mann starke Spitzengruppe eingeholt wurde, attackierte Blaz mit 12 anderen Fahrern und diese Gruppe kam dann schlussendlich mit ein paar Sekunden Vorsprung durch. Blaz sprintete auf den hervorragenden 3. Platz, was wieder wertvolle UCI Punkte für unser Team bedeutete. Die ganzen Mannschaft hatte großen Anteil an diesem Platz, den die jungen Fahrer in unserem Team machten ausgezeichnete Arbeit.



War es am 1. Tag noch traumhaft schön und warm, so war am 2. Tag beim Rundkurs in Tartu der Regen wieder mit von der Partie. Kurz vor dem Start öffnete sich der Himmel und der ganze Kurs wurde überflutet. Auf dem Profil sah der 12 km lange und 15 mal zu bewältigende Kurs nicht so schwer aus. Es ging 2 mal einen 40 Höhenmeter Hügel rauf und das wars. Doch die nassen Strassen und die ständigen Richtungsänderungen mit den damit verbundenen Antritten nach den Kurven, machte dieses Rennen zu einem einzigen 190 km langen Kriterium. Gleich in der ersten Runde wurde Vollgas gefahren. Nachdem ich ein bisschen zu weit im Feld hinten war, brauchte ich 3 Runden um nach vorne zu kommen. Ich fuhr die ganze Zeit Anschlag. Nach 3 Runden war auch nur mehr knapp die Hälfte der Profis im Rennen. Da Feld teilte sich mehrmals. Vorne waren 8 Mann weg. Mit von der Partie war von unserem Team der junge Mario Schoibl. Später gesellten sich noch 6 weitere Leute mit unseren Topmann Furdi dazu. Im übrig geblieben Hauptfeld wurde ständig attackiert und es wurden immer weniger Leute um mich herum. Schlussendlich waren wir noch 15 Fahrer. Ich fuhr das Rennen aus, und war mit meiner Leistung wirklich zufrieden. Leider verpasste ich, dadurch das ich in der Startphase zu weit hinten war die Post des Tages, aber Blaz als 2. und Schoibl als 10. machten einen ausgezeichneten Job!  Das von 130 Fahrern nur 35 ins Ziel kamen, zeigt das es kein Kindergarten-Rennen war. Am Sonntag mussten wir dann noch bei einem Marathon starten, wo knapp 4500 Leute mit von der Partie waren. Hauptziel des Tages, auf der 140 km langen Strecke war es nicht zu stürzen. Die vielen Amateure haben ihr Rad natürlich nicht so im Griff wie unser einer.  Mit einem Siegerschnitt von 45,8 km/h rollte ich in der grossen 200 Mann starken Spitzengruppe ins Ziel. Es war ein gutes Training, obwohl es manchmal so brutale Stürze gab, dass ich immer mit 10 Meter Abstand zum Vordermann fuhr.



Meine Form ist wirklich gut, auch wenn ich das noch nicht in die entsprechenden Ergebnisse ummünzen konnte. Es kommen ja noch ein paar Rennen und vor allem am Sonntag bei meinem Heimrennen, einem UCI-Rennen in Völkermarkt, wäre ein guter Zeitpunkt dafür, dass nachzuholen was eigentlich schon in Lassnitzhöhe hätte sein können!



bis bald christoph

Montag, 21. Mai 2012

1 schöne Woche in Luxemburg

Hallo zusammen!

Ich hatte Luxemburg in guter Erinnerung, nämlich von meinen 2 Teilnahmen bei der großen Luxenburg Rundfahrt 2009 und 2010 (damals mit Lance Armstrong und den Schleck Brüdern). Deshalb freute ich mich auf den kleinen Bruder - die Fleche du Sud. Sie führt auf ähnlichen Terrain immer rauf und runter, verwinkelt, technisch anspruchsvoll und windanfällig. Gleich auf der 1. Etappe galt es auf 80 km 1500 Höhenmeter zu überwinden, obwohl der höchste Berg knapp 450 Meter Seehöhe hatte. Ich hatte zwar nicht die besten Beine, aber es reichte um vorne mitzufahren. David und Jure erwischten die Gruppe des Tages. Jure wurde ausgezeichneter 2. und David bester Jungprofi. Totschnig und ich kamen in der ersten Verfolgergruppe ins Ziel. Der 2. Tag war zwar nicht einfach, doch es änderte sich nichts im Klassement. Die Königsetappe am dritten Tag führte über 154 km und 3400 Höhenmeter. Von den Höhenmetern also eine Glockneretappe in Luxemburg. Ich wollte unbedingt in die Gruppe des Tages,  doch auf den ersten 90 km wurde andauernd attackiert und Vollgas gefahren. Ich fühlte mich eigentlich gut, doch die ständigen Attacken machten mich auch müde. Als wir noch ungefähr 45 Leute waren, sah man in jedem Gesicht, dass jeder ziemlich am Ende war. Also rollte eine 25 Mann starke Gruppe mit Jure, Praxmaer, Weiss und David Wöhrer weg.  Totschnig und ich blieben wie auch der junge Luxemburger Favorit Jungels übrig. Nachdem wir 10 km herumgeeiert sind und die Spitzengruppe schon fast 5  min Vorsprung hatte, attackierte Jungels mit noch einem. Keiner konnte da mithalten, doch das Rennen war eh schon gelaufen. Im Ziel erfuhr ich, dass er es tatsächlich noch in die Spitzengruppe geschafft hatte. Ohne kräftiger Autohilfe wird es hier sicherlich nicht vonstatten gegangen sein. Als Mannschaft fuhren wir ein tolles Rennen. Im darauffolgenden Zeitfahren hielten Jure und David die Spitzenplätze und auf der abschließenden 180 km langen Schlussetappe konnte wir ihre Positionen 3 und 6 im Gesamtklassment verteidigen. Es war ein super Woche, mannschaftlich sind wir super gefahren, und mit meiner Form bin ich zufrieden, auch wenn es zu einer persönlichen Top Platzierung nicht gereicht hat. Am Donnerstag hebt der Flieger dann Richtung Estland ab. Freitag und Samstag stehen dort zwei 1.1. Rennen in Tallinn und Riga am Programm. Es sind wohl eher Sprinterrennen, aber wichtige Rennkilometer in Hinblick auf  die Ö-Tour und die Österreichischen Meisterschaften!
bis bald christoph

bis bald christoph

Montag, 14. Mai 2012

Enttäuschung pur!

Ich war selten nach einem Rennen so enttäuscht, wie nach dem Zielanlauf heute beim Radklassiker "Rund um Lassnitzhöhe". Schon die Vorbereitungen auf das Rennen waren nicht optimal, da bei meiner Rennmaschine der Rahmen gebrochen war und ich kurzfristig auf mein Trainingsrad umsatteln musste. Wir waren mit der kompletten Mannschaft am Start. Und die ganze Mannschaft, jeder einzelne machte seinen Job  nahezu perfekt. Denn unser Ziel an diesem Tag war nichts anderes als der Sieg!! Auf den schweren Schlussrunden griff ich dann ins Renngeschehen mit ein. Ich fühlte mich stark, fuhr mit Auge und erwischte, nachdem ich vorher schon mal in einer vielversprechenden Spitzengruppe war, den richtigen Zug. Wir waren 14 Mann und jedes Team hatte ein oder mehrer Leute vorne. Auch wir waren zu dritt. Beim Anstieg zum Ziel testete ich ein wenig die Konkurrenz in der Gruppe und schon waren wir nur mehr zu viert. Mir war aber klar, dass wir zu viert wenig Chance hatten auf der 17 km langen Schlussrunde ins Ziel zu kommen. Also ließen wir uns wieder zurückfallen. Ich war im diesem Moment sicher, dass ich dieses Rennen heute gewinnen kann, nein muss. Denn solche Chancen bekommt man nicht oft. Die Konkurrenz in der Gruppe machte mir keine Sorgen, denn keiner machte mehr einen fitten Eindruck und die letzten 1.000 Meter ins Ziel gingen bergauf!



Rund um Lassnitzhöhe zählt neben der Burgenland Rundfahrt und dem Rennen in Judendorf sicherlich zu den letzten schweren Klassikern in Österreich und es ist mehr als nur Prestige, dort oben am Podest zu stehen. Ich war zu 100 % sicher, dass wir durchkommen, denn wer im Feld soll für Tempo sorgen? Doch ich wurde eines besseren belehrt. 3 km vor dem Ziel sah ich das Feld heranbrausen - mit meinen Teamkollegen eingreiht an der Spitze! Ich traute meinen Augen nicht. Ich hatte vom Sieg geträumt, doch nun war er ausgeträumt! Ich hatte  zwar noch super Beine und und gab schon aus Frust noch mal alles. Ich fuhr mit Vollgas an die Spitze des Feldes um meine Teamkollegen Golcer und Furdi in führender Position bei der 2 km Marke abzuliefern. Dannach war ich im Kopf leer und rollte enttäuscht ins Ziel! Mehr will ich dazu auch gar nicht sagen! Außer - gewonnen haben wir heute nicht! Leid tut es mir auch um David-x der super gefahren ist und der es vielleicht auch aufs Podest geschafft hätte, wäre nicht die Teamorder für den Slowenen Furdi gewesen. Auch alle anderen Jungs sind mannschaftlich ein super Rennen gefahren, doch am Ende hat wenig herausgeschaut! Mein Kopf ist heute leer! Die Beine sind aber sehr gut und ich hoffe es kommt im Radfahrerleben alles einmal zurück. Aber so eine Chance wie heute bekommt man nicht alle Tage. Vielleicht kommt das Glück ab Mittwoch bei der Fleche du Sud in Luxemburg zurück!

Montag, 7. Mai 2012

Ein sehr erfolgreicher Sonntag!


Hallo!



Da ich in Polen aus Sicherheitsgründen kein Notebook mitgenommen hatte, hielt ich mich mit Blogeinträgen auf dem Handy zurück. Auf der 1. Etappe hatte ich wirklich super Beine, doch leider wurde unsere 20 Mann, mit allen starken Leuten bestückte Spitzengruppe, kurz vor dem Ziel wieder eingeholt. Im darauf folgenden Massensprint rutschte mir in einer Kurve einfach das Vorderrad weg. Nichts desto trotz bekam ich die gleiche Zeit wie der Sieger. Am Samstag Vormittag stand dann ein 30 km langes Zeitfahren auf dem Programm. Relativ flach, also nicht mein Geschmack. Ich fuhr meinen Rhythmus ohne gewaltig zu überdrehen, und war obwohl ich mit 3 min Rückstand den 40. Platz belegt nicht unzufrieden. Den ganzen Tag über war es wunderschön, doch pünktlich zum Start zur Nachmittagsetappe über kanpp 80 flache Kilometer begann es zu regnen, später auch zu hageln. Zum Glück wurde ziemlich kontrolliert gefahren, aber es war trotzdem ein Fahren wie auf rohen Eiern. Ich war froh das Ziel sturzfrei erreicht zu haben! Der junge Mario Schoibl sprintete auf den guten 8. Rang und das bei diesen gefährlichen Verhältnissen. Am Sonntag stand dann die Königsetappe über 6 Bergwertungen auf dem Programm. Wir wollten das Rennen schnell und schwer machen, damit Jure im Gesamtklassment Boden gut machen konnte und die Sprinter und Zeitfahrer zurückfallen. Gleich am Fuße des ersten Berges nach 10 Kilometer attackierten Totschnig und ich abwechselnd. Wir drückten enorm aufs Tempo doch keine Gruppe wollte sich lösen. Die Attacken wären mir fast zum Verhägnis geworden. Denn als Jure mit 2 Slowenen 3 km vor der Bergwertung attackierte schoss ich aus der vordersten Gruppe wie ein Pfeil zurück. Zum Glück half mir mein Teamkollege Mario Schoibl an das auf 40 Leute geschrumpfte Hauptfeld wieder heran zu kommen. Jure konnnte sich mit den 2 anderen Slowenen absetzen. Und so fuhren Totsch, Mario und ich im Windschatten der polnischen Mannschaft Berg um Berg, ohne irgendetwas machen zu müssen. Weil der Abstand zwischen Jure und unserer Gruppe immer größer wurde und zwischenzeitlich schon über 4 min betrug, sah der polnischen Gesamtführende sein gelbes Trikot schon Richtung Team Tyrol davon schwimmen. Da er fast keine Helfer mehr hatte, konnte er (sicherlich nicht billig) doch noch ein paar andere Teams für die Verfolgung organisieren. Auf der ersten von 2 Schlussrunden über die Bergwertung schrumpfte dann unsere Gruppe und Mario verlor leider den Kontakt. 10 Kilometer vor dem Ziel war es dann auch um mich geschehen, ich konnte einfach mit den 6-7 Topleuten am Berg nicht mehr mithalten und fuhr schließlich mit 1 min Rückstand ins Ziel. Ich hatte auf den letzten 50 Kilometern keinen Schluck mehr getrunken, da mir beide Flaschenhalter ähnlich wie bei Totschnig auf den schlechten Straßen gebrochen sind. Da sind Krämpfe unvermeindlich. Jure rettete sich nach fantastischer Fahrt als 2. ins Ziel. Ein Wahnsinnsleistung! Und viele UCI-Punkte. Da das Rennen von Anfang bis zum Schluss extrem schwer war kamen nur wenige Profis ins Ziel. So wurde Jure Gesamt 7., Totsch 16., und ich sogar noch 21. Wir können mit unserem Auftreten bei dieser schweren und gut besetzten Rundfahrt in Polen wirklich zufrieden sein.



Zudem gewann Blaz Furdi noch das Tschibo Cup Rennen in Niederösterreich. Also noch ein wichtiger Erfolg für das Team. Das Ö-Ticket ist somit gebucht. Und jetzt freue ich mich wirklich auf die nächsten Rennen, denn meine Form wird immer besser! Am Sonntag steigt der Cup-Klassiker in Lassnitzhöhe und dann geht es gleich weiter zum Fleche du Sud nach Luxemburg.

bis bald
christoph

Samstag, 5. Mai 2012

1. Etappe Polen Rundfahrt (Stichwörter)

Gute Beine, nach letzter Bergwertung mit jure und totsch in einer 20 Mann Spitzengruppe, 5 km vor dem Ziel eingeholt und dann 500 Meter vor dem Ziel bin ich mit anderen Fahrern am Asphalt gelegen. Heute 30 km Zeitfahren und am Nachmittag 80 km Straßenrennen. Hoffentlich hält Wetter .

Dienstag, 24. April 2012

Vom Winde verweht!

Hallo zusammen!

Gestern Abend bin ich in Salzburg wieder von unserem Holland Trip gelandet! Wenn man dieses Wochenende beschreiben müsste, würde es wohl lauten "Radteam Tirol - vom Winde verweht" ! Ich habe in meiner Karriere ja schon viele Windkanten in Belgien, Holland, Österreich und anderswo erlebt, aber eine 200 km lange Windkante wie sie am Sonntag in Nordholland der Fall war, noch nicht! Topfeben, keine Bäume, 200 Starter und Vollgas! Ich bin von km 0 nur am Anschlag gefahren,und bei km 95 wurde ich schlussendlich aus dem Rennen genommen . Der Wind bzw. der Sturm wehte mich 3 x mal in einen Graben hinunter! Ich konnte trotz niedriger Felge das Vorderrad aufgrund des heftigen Windes oft nicht mehr steuern.Nachdem meine Gruppe und ich aus dem Rennen genommen wurden, mussten wir noch 50 km lang das Zielgelände suchen! Ich war, obwohl ich  nicht mal annähernd das Rennen ausfuhr, trotzdem platt wie eine Flunder! Schlussendlich kamen überhaupt nur 20 Leute ins Ziel! Da sieht man mal wieder, dass jede Windkante härter ist als irgendein Pass in den Alpen! Am Samstag geht es nun in wärmere Gefilde und in eine anderes Terrain, das mir eher liegen sollte! Wir bestreiten am Wochende den Giro del Marmo in der Toskana und da wird es sicherlich keine Windstaffel mehr geben!

lg und bis bald
christoph

Dienstag, 10. April 2012

4 Grad, Dauerregen, 200 km , 10 Bergwertungen, kölner Radsportherz was willst du mehr!



Hallo zusammen!
Gestern 8 Uhr in einem Kölner Hotelzimmer: Nervös wie ein kleines Kind vor Weihnachten, machte ich die Vorhänge auf, und am liebsten wäre ich gleich wieder ganz schnell ins warme Bett zurückgehüpft! Es war ein solcher Tag wo man lieber nicht Radfahrer ist! Und es gab nicht den Funken Hoffnung auf schöneres Wetter. Trotz des kalten Regens waren -wie in Köln üblich- tausende Zuschauer am Streckenrand und feuerten uns an! Wie zu erwarten ging es gleich bei km 0 voll zur Sache! Jeder der knapp 200 Fahrer wollte, so kam mir vor, in die Gruppe des Tages! Obwohl ich mich immer im vorderen Drittel des Feldes aufhielt, war ich nur einmal aufgrund des Wahnsinnstempos in der Lage eine Attacke mitzugehen! Die ersten 80 km, wo es nur rauf und runter ging, spulte das Feld wie ein ICE Zug ab.

Als wir dann nur mehr knapp 40 Leute waren, konnten sich an einer unübersichtlichen Stelle 11 Mann lösen. Obwohl wir zu fünft in diesem zusammengeschrumpften Hauptfeld waren ( Furdi, Golcer, Totschnig, Schoibl und ich) , konnte keiner von uns zu dieser Gruppe aufschließen. Es war bis zu diesem Zeitpunkt eigentlich nur Vollgas! Nachdem die Gruppe des Tages gegegangen ist, war die Luft heraußen und das abgehängte große Hauptfeld kam wieder heran. Mit zügigem Tempo, aber nicht mehr Vollgas, spulten wir die Kilometer bis nach Köln ab. Zwischendurch wurde mir so kalt, dass ich in den Abfahrten meine Finger kaum spürte. An ein Greifen in die Trikottaschen, um sich etwas Essen zu holen, war sowieso nicht zu denken.

Mein einziger Gedanke war nur mehr die warme Dusche im Hotel. Schlussendlich rollte Mario Schoibl als 27. und ich als 36. über die Ziellinie. Kaufen kann man sich damit nichts, außer dass man das Rennen gegenüber vielen anderen sturzfrei beendet hat. Obwohl ich mein bzw. unser Ziel, in die Spitzengruppe zu kommen verpasst habe, war ich mit meiner Leistung nicht unzufrieden, ich fühlte mich trotz des miesen Wetters in den Hügeln rund um Köln richtig wohl.
Nachdem der letzte Dreck aus den Ohren entfernt ist, werde ich am Sonntag beim österreichsichen Klassiker, dem Kirschblütenrennen, an den Start gehen und auf besseres Wetter hoffen.

lg und bis bald christoph

Mittwoch, 4. April 2012

Rund um Köln



Hallo zusammen!



Nachdem das 1. Cuprennen der Saison in Leonding für mich aufgrund einer starken Erkältung nicht ganz nach Wunsch gelaufen ist, nutzte ich die letzten sonnigen Tage perfekt für intensives Radtrainig. Mit meiner Form bin ich eigentlich sehr zufrieden, wäre da nicht die blöde Verkühlung kurz vor Leonding dazwischen gekommen. 20 Kilometer vor dem Ziel bekam ich fast keine Luft mehr und so fuhr ich direkt ins Hotel. Trotzdem schaut es für unser Team bzgl. Ö-Tour Quali sehr gut aus. Am Ostersonntag fliege ich dann bequem von Klagenfurt nach Köln, wo am Ostermontag der Klassiker Rund um Köln stattfindet. Die Atmosphäre bei diesen Rennen ist wirklich einzigartig, knapp 100.000 Zuseher stehen mit einem kalten Kölsch am Streckenrand und sorgen für Stimmung. Ich werde mein bestes geben, das hügelige Gelände sollte mir liegen und an deutsche Eintagesklassiker habe ich eigentlich nur gute Erinnerungen, schließlich ist der 2 Liter Masskrug-Pokal von meinem 2. Platz beim Henniger Turm 2008 mein schönster Pokal.


bis bald
christoph

PS: Das WDR überträgt das ganze Rennen ab 11 Uhr live! Also nicht verpassen!

Dienstag, 20. März 2012

Wichtige Rennkilometer gesund runtergespult!

Hallo zusammen!

Mit den Etappen Samstag und Sonntag in Istrien bin ich durchaus zufrieden. Ich verrichtete meine Arbeit für die beiden Kapitäne Furdi und Golcer sehr gut und konnte ohne Probleme mithalten. Vor allem das Rennen am Sonntag war mit knapp 46 Schnitt sehr schnell und schwer. Obwohl das Reiten auf einer Windkante mit 200 Fahrern nicht meine Lieblingssache ist, war ich immer in der Spitze vertreten. Leider konnten 70 Fahrer 15 Kilometer vor dem Ziel wieder zu mir und den 30 anderen Fahrern der Spitzengruppe wieder aufschließen. Mein Druck am Pedal ist schon sehr gut, auch wenn noch kein Ergebnis raussprang, aber die Saison ist noch jung und am Wochenende beim österreichischen Saisonauftakt geht sie erst richtig los.

bis bald
christoph

Freitag, 16. März 2012

Stürze, Stürze usw.

Hallo zusammen!

160 km, knapp 4 Stunden volle Konzentration auf Straße und Gegner, sonst küsst man den Asphalt! So lässt sich der heutige Tag beschreiben. Obwohl viele Attacken waren, war es nicht sonderlich schwer im Feld mitzufahren. Es wurden also nicht die Beine müde, sondern der Kopf von dem ständig konzentriert sein und Position fahren bei 200 Startern. Gefühlte 1000 Stürze gab es heute, und bis 15 km vor dem Ziel betraf mich persöhnlich keiner. Dann gab es bei ca. 60 km/h einen Riesencrash 10 Positionen vor mir, ich konnte bremsen doch ein anderer Fahrer knallte in mein Vorderrad hinein, und zerstörte es. Bei dem riesen Haufen an Fahrer und Material das dort lag, war es schwer den Überblück zu haben. Ich wartete bis der Mechaniker mein Fahrrad wieder renntauglich machte, doch das Rennen war für mich gelaufen. Zum Glück habe ich außer einen kleinen Abschürfungen am Ellbogen nichts davon getragen. Das wichtigste Ziel dieser Rundfahrt ist es wirklich am Sonntag gesund in Umag anzukommen.

bis bald
christoph

Donnerstag, 15. März 2012

Kurzer Arbeitstag in Umag




Hallo zusammen!

Heute gibt es nicht viel zu berichten, denn auf 2 km Strecke erlebt man nicht so viel. Da gibt es nur ein Motto, "Vollgas". Zu welcher Platzierung es unter denn 200 Startern gereicht hat, weiß ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht. Morgen wird es auf jedenfall um einiges stressiger und schwieriger. Ein nervöses Rennen, mit vielen Attacken auf der mit ein paar Bergwertungen bestückten 160 km langen Etappe ist zu erwarten! Auf den 5 km langen Schlussanstieg konnte sich vor 2 Jahren mein Teamkollege Blaz Furdi den Etappensieg sichern. Also ein gutes Omen!

bis bald
christoph

Montag, 12. März 2012

Wind, Hektik, schlechte Straßen, Nervösität = "Stürze"

Hallo zusammen!



So könnte man die letzten beiden Renntage hier in Kroatien beschreiben. Die ersten internationalen Saisonrennen sind traditonell nichts für schwache Nerven.
Viele Fahrer sind nervös, wollen zeigen dass sie im Winter nicht geschlafen haben und sind hochmotiviert. Son kommt es bei 200 Startern halt immer wieder zu stürzen.

Man kann bei den Rennen hier keine Sekunde unaufmerksam sein wenn man mit knapp 45 km/h durch die Prärie fährt. Immer wieder bremsen, antreten, bremsen, antreten so sieht der Alltag hier aus. Ich bin mit beiden Rennen sehr zufrieden, fand schnell wieder in den Rennrhythmus rein und bin in keinem Sturz verwickelt gewesen.

Außerdem wurde gestern Mario Schoibl Vierter und heute holte Blaz wieder wichtige UCI-Punkte für unser Team. Die nächsten Tage in Porec werde ich zum Regenerieren und Trainieren nutzen. Außerdem werde ich mir noch mal die wichtigsten Passagen der Istrien Rundfahrt anschauen, die ja am Donnerstag startet.

Bis dahin liebe Grüße aus Porec

Donnerstag, 8. März 2012

Liebe Grüße aus Grado



Hallo zusammen!

Seit letzten Mittwoch bin ich nun hier im Camping Tenuto Primero in Grado mit meinem neuen Team Tirol auf Trainingslager. Obwohl ich die meisten Fahrer natürlich kannte, ist es trotzdem das erste intensive Treffen mit dem gesamten Fahrer- und Betreuerstab. Das gesamte Umfeld ist sehr professionell und gut organisiert und ich fühlte mich vom ersten Tag an sehr wohl. Die Tage hier sind geprägt von 4-6 Stunden langen, zu meist sehr schnellen und intensiven Einheiten. Das Wetter und die Unterkunft sind wirklich OK und seitens des Tourismusverbandes Grado wird uns jeder Wunsch von den Lippen abgelesen. Trotzdem ist die jeden Tag eintönige einstündige, flache meist windige Fahrt von Grado in die Berge rund um Gorizia, Triest und dem slowenischen Hinterland oft sehr mühsam. Auf der Rückfahrt zählte ich fast bei jedem Training die Kilometer bis zum erlösenden Hotel. Beim Rennen am Sonntag bin ich nicht an den Start gegangen, da ich stattdessen noch ein paar harte Trainingskilometer bevorzugte. Das Rennen in Triest war für uns ein Riesenerfolg! Der Slowene Blaz Furdi wurde ausgezeichneter Dritter!
Für mich geht es nun mit einem Teil des Teams am Freitag nach Kroatien, wo Samstag und Sonntag zwei Eintagesrennen am Programm stehen. Danach 3 Tage Erholung und Training, bevor es am Donnerstag in die erste wichtige Rundfahrt der Saison geht. Eine erste Standortbestimmung der neuen Saison. Apropos, mit meinem jetzigen Formzustand bin ich übrigens sehr zufrieden, das Gefühl am Rad ist wieder sehr gut! Mal sehen für was es diese Saison reicht!


bis bald

christoph

Sonntag, 26. Februar 2012

Das Rad rollt wieder!







Hallo zusammen!

Die letzten Tage und Wochen genoss ich noch einmal den Winter mit all seinen Facetten, egal ob Schitouren, Langlaufen, Schifahren oder Eisklettern. Zwischendurch pedalierte ich auch ein paar Stunden am Rad, wenn das Wetter es zuließ, denn der Februar war extrem kalt. Seit dem Ende der Kältewelle konnte ich aber mein Programm am neuen KTM Rad voll runterspulen. Ein neues Rad bedeutet auch, wieder stundenlang am Rad herumzutüfteln bis die richtige Einstellung passt und man sich pudelwohl fühlt für das stundenlange Trainieren. Natürlich zwickt das Kreuz, Genick oder auch der Hintern in den ersten Tagen noch ab und zu, aber das viele Stabilisationstraining, das ich jedes Winter mache, macht sich gleich in den ersten Trainingstagen bezahlt. Am Mittwoch geht es nun für mich und unser Team nach Grado, wo der gesamte Fahrer- und Trainerstab zusammengezogen ist. Es erfolgt der letzte Feinschliff, bevor wir am Sonntag beim Trofeo Triest in die neue Saison starten. Allerdings darf man beim ersten Rennen, vor allem in Italien noch nicht zu viel erwarten. Trotz der vielen Trainingsstunden und Grundlageneinheiten braucht jeder Körper gewisse harte Rennkilometer um die Maschine wieder an das Renntempo und die Rennhärte zu gewöhnen. Mal sehen wie es läuft, ich werde euch davon berichten.

bis bald
christoph

Sonntag, 29. Januar 2012

Kalt ist´s draußen!






Hallo zusammen!

Hallo zusammen!



Seit dem letzten Blogeintrag verging kein Tag, an dem ich nicht in den
Bergen unterwegs war. Sei es nun mit den Tourenskieren, Freeskiern, Alpinskiern
oder zum Eisklettern. Obwohl der Winter im Süden Österreichs sicherlich
nicht als Jahrhundertwinter eingehen wird, ging es trotzdem einigermaßen
gut. Etwas Gutes hat die dürftige Schneelage ja, wir haben keine
Lawinengefahr. Mehrmals zog es mich nach Kransjka Gora in die Julischen Alpen.
Triglav, Jalovec, Mangart und Kanavec, sowie viele lange und einsame Touren in
den Karawanken und Steiner Alpen mit meinem Gefährten Peter standen am
Programm.

Eine Woche war ich auch beim Alpinkurs für den Kärntner Landesskilehrer
in Heiligenblut. Geschlafen haben wir direkt an der Glockner
Hochalpenstraße im Wallackhaus, auf der ich im Sommer bei der Österreich Rundfahrt mit
knapp 90 km/h die Straße runter rase,nur sind wir diesmal im Tiefschnee
auf Freeskieren herunter gebraust. Es war wirklich eine super interessante
und lustige Woche und zum Schluss bekamen wir auch noch den geliebten
Powder von der Schneefee. Danach fuhr ich noch 2 Tage in die Lienzer Dolomiten,
doch leider ist die Schneelage dort auch nicht gerade rosig. Durch die> enormen Windverwehungen war auf der einen Seite fast kein Schnee und auf der
anderen 3 Meter. Trotzdem waren es 2 schöne Tage und 2 super Touren in
Lienz.


Am 1. März geht die neue Saison mit den Giro del Friuli los. Davor werde
ich noch ein paar Tage ins Warme fahren um mich am Rad einzurollen.
Körperlich fühle ich mich extrem fit. Kein Wunder - wurde doch die 60.000
Höhenmeter Marke schon im Jänner geknackt. Für mich ist das Schitourengehen bzw.
Bergsteigen die optimale Vorbereitung auf eine lange Rad-Saison und
außerdem eine super Abwechslung für den Körper, der ja das ganze Jahr sonst
nur das Fahrrad kennt.

Da es bei uns in den letzten Tagen extrem kalt war, steht fast jeden
Abend noch ein Eishockeyderby mit meinen Freunden an.

Hoffentlich hält der Winter noch ein bisschen an.

liebe grüße und berg heil
christoph

Montag, 2. Januar 2012

Den Schnee gesucht und gefunden!

mrzla gora gipfelgrat



Kleiner Pleißingkeil (Tauern)
Pulverabfahrt in den Steiner Alpen



Gipfelkreuz Mrzla Gora

Hallo zusammen!

Während die meisten meiner Teamkollegen sich am Rad in wärmeren
Gefilden aufhalten, bevorzuge ich den Winter in Österreich um mich wie jedes Jahr
auf Skiern und anderen Trainingsgeräten (Klettern usw.) auf die neue Saison
vorzubereiten. Ich brauche einfach den Ausgleich zum Radfahren, und beim
Skitouren gehen oder Klettern bekomme ich den Kopf frei. Außerdem sind 5 Stunden
auf den Skiern für mich mehr wert als 3 Stunden auf dem Rad in der
Kälte.

Deshalb steht jeden Tag mal mehr -, mal weniger anspruchsvoll, eine
Skitour am Programm.
Mit Peter, einen Skitourenmeister bin ich auf der Suche nach Schnee in den
Steiner Alpen in Slowenien fündig geworden. Die Touren in diesem Gebiet
sind kein Kindergeburtstag und Steigeisen und Pickel gehören zur
Grundausstattung, wenn man sich in diesem Gebiet auf Skiern bewegt. Der Winteranstieg auf die Mzla Gora am Silvestertag war die atemberaubendste und vielleicht schwerste Skitour die ich jemals gemacht, den die ganze Ski bzw. Klettertour war zum Spuren. Dafür ist man in
dieser abgeschiedenen Gegend den ganzen Tag ungestört und hat
unbeschreibliche Panoramen und ungespurte Abfahrten.

Was man auch in dieser Gegend sehr gut betreiben kann, ist einfach mit
Eisgeräten und Steigeisen bewaffnet irgendwelche Rinnen und vereiste Fälle
raufzuklettern.

Ein anderes Mal war ich in den Tauern unterwegs, denn auch dort konnten wir
ebenfalls auf Schnee treffen. Start war bei der Tauerntunnel Raststation
und dann ging es 6 Stunden lang auf irgendwelche Berge rauf und runter (Kleiner Pleißingkeil, Taferlnock). Es
war ein schöner Tag. Allerdings ist man hier im Gegensatz zu den
ausgesetzten und schweren Steiner Alpen oder Julischen Alpen nicht alleine unterwegs,
sondern ganze Völkerwanderungen finden auf diesen Skitourenbergen statt.
Silvester verbrachte ich wie üblich auf der Koralpe mit Freundin und
Freunden. Mit Skiern hinauf zur Schützhütte und dann um 4 Uhr früh wieder
runter.
Ich hoffe, dass in den nächsten Tag der Schneefall auch Kärnten endlich
mit Schnee eindeckt, der in Tirol schon da ist. In den nächsten Tagen
werde ich noch ein paar Mal in den Steiner Alpen unterwegs sein. Bevor es dann
am Wochenende mit Freundin und Familie noch in mein geliebtes Ramsau am
Dachstein geht. Die Edelgrießabfahrt soll ja schon von einigen Freeridern in
Betrieb genommen worden sein. Freu mich schon auch endlich mal die neuen
Skier einzuweihen.

Bis bald
Christoph