Donnerstag, 31. Mai 2012

Estland war eine Reise wert

Hallo zusammen!



Von Wien ging es über Riga nach Tallinn, der Hauptstadt von Estland. Leider hatten wir von dieser Stadt wenig mitbekommen. Denn schon am nächsten Morgen hieß es zum Start für das 200 km lange flache Rennen von Tallinn in die zweitgrößte Stadt Estlands, Tartu. Schnell fand sich eine 2 Mann Gruppe und ich verbrachte ruhige Stunden im Hauptfeld, ehe es 50 Kilometer vor dem Ziel zu einer Windkante kam. Zum Glück befand ich mich im vorderen Teil des Feldes und so waren ich und Blaz Furdi in einer 35 Mann starken Kopfgruppe. Als nach einem kurzen Intermezzo eine 8 Mann starke Spitzengruppe eingeholt wurde, attackierte Blaz mit 12 anderen Fahrern und diese Gruppe kam dann schlussendlich mit ein paar Sekunden Vorsprung durch. Blaz sprintete auf den hervorragenden 3. Platz, was wieder wertvolle UCI Punkte für unser Team bedeutete. Die ganzen Mannschaft hatte großen Anteil an diesem Platz, den die jungen Fahrer in unserem Team machten ausgezeichnete Arbeit.



War es am 1. Tag noch traumhaft schön und warm, so war am 2. Tag beim Rundkurs in Tartu der Regen wieder mit von der Partie. Kurz vor dem Start öffnete sich der Himmel und der ganze Kurs wurde überflutet. Auf dem Profil sah der 12 km lange und 15 mal zu bewältigende Kurs nicht so schwer aus. Es ging 2 mal einen 40 Höhenmeter Hügel rauf und das wars. Doch die nassen Strassen und die ständigen Richtungsänderungen mit den damit verbundenen Antritten nach den Kurven, machte dieses Rennen zu einem einzigen 190 km langen Kriterium. Gleich in der ersten Runde wurde Vollgas gefahren. Nachdem ich ein bisschen zu weit im Feld hinten war, brauchte ich 3 Runden um nach vorne zu kommen. Ich fuhr die ganze Zeit Anschlag. Nach 3 Runden war auch nur mehr knapp die Hälfte der Profis im Rennen. Da Feld teilte sich mehrmals. Vorne waren 8 Mann weg. Mit von der Partie war von unserem Team der junge Mario Schoibl. Später gesellten sich noch 6 weitere Leute mit unseren Topmann Furdi dazu. Im übrig geblieben Hauptfeld wurde ständig attackiert und es wurden immer weniger Leute um mich herum. Schlussendlich waren wir noch 15 Fahrer. Ich fuhr das Rennen aus, und war mit meiner Leistung wirklich zufrieden. Leider verpasste ich, dadurch das ich in der Startphase zu weit hinten war die Post des Tages, aber Blaz als 2. und Schoibl als 10. machten einen ausgezeichneten Job!  Das von 130 Fahrern nur 35 ins Ziel kamen, zeigt das es kein Kindergarten-Rennen war. Am Sonntag mussten wir dann noch bei einem Marathon starten, wo knapp 4500 Leute mit von der Partie waren. Hauptziel des Tages, auf der 140 km langen Strecke war es nicht zu stürzen. Die vielen Amateure haben ihr Rad natürlich nicht so im Griff wie unser einer.  Mit einem Siegerschnitt von 45,8 km/h rollte ich in der grossen 200 Mann starken Spitzengruppe ins Ziel. Es war ein gutes Training, obwohl es manchmal so brutale Stürze gab, dass ich immer mit 10 Meter Abstand zum Vordermann fuhr.



Meine Form ist wirklich gut, auch wenn ich das noch nicht in die entsprechenden Ergebnisse ummünzen konnte. Es kommen ja noch ein paar Rennen und vor allem am Sonntag bei meinem Heimrennen, einem UCI-Rennen in Völkermarkt, wäre ein guter Zeitpunkt dafür, dass nachzuholen was eigentlich schon in Lassnitzhöhe hätte sein können!



bis bald christoph

Montag, 21. Mai 2012

1 schöne Woche in Luxemburg

Hallo zusammen!

Ich hatte Luxemburg in guter Erinnerung, nämlich von meinen 2 Teilnahmen bei der großen Luxenburg Rundfahrt 2009 und 2010 (damals mit Lance Armstrong und den Schleck Brüdern). Deshalb freute ich mich auf den kleinen Bruder - die Fleche du Sud. Sie führt auf ähnlichen Terrain immer rauf und runter, verwinkelt, technisch anspruchsvoll und windanfällig. Gleich auf der 1. Etappe galt es auf 80 km 1500 Höhenmeter zu überwinden, obwohl der höchste Berg knapp 450 Meter Seehöhe hatte. Ich hatte zwar nicht die besten Beine, aber es reichte um vorne mitzufahren. David und Jure erwischten die Gruppe des Tages. Jure wurde ausgezeichneter 2. und David bester Jungprofi. Totschnig und ich kamen in der ersten Verfolgergruppe ins Ziel. Der 2. Tag war zwar nicht einfach, doch es änderte sich nichts im Klassement. Die Königsetappe am dritten Tag führte über 154 km und 3400 Höhenmeter. Von den Höhenmetern also eine Glockneretappe in Luxemburg. Ich wollte unbedingt in die Gruppe des Tages,  doch auf den ersten 90 km wurde andauernd attackiert und Vollgas gefahren. Ich fühlte mich eigentlich gut, doch die ständigen Attacken machten mich auch müde. Als wir noch ungefähr 45 Leute waren, sah man in jedem Gesicht, dass jeder ziemlich am Ende war. Also rollte eine 25 Mann starke Gruppe mit Jure, Praxmaer, Weiss und David Wöhrer weg.  Totschnig und ich blieben wie auch der junge Luxemburger Favorit Jungels übrig. Nachdem wir 10 km herumgeeiert sind und die Spitzengruppe schon fast 5  min Vorsprung hatte, attackierte Jungels mit noch einem. Keiner konnte da mithalten, doch das Rennen war eh schon gelaufen. Im Ziel erfuhr ich, dass er es tatsächlich noch in die Spitzengruppe geschafft hatte. Ohne kräftiger Autohilfe wird es hier sicherlich nicht vonstatten gegangen sein. Als Mannschaft fuhren wir ein tolles Rennen. Im darauffolgenden Zeitfahren hielten Jure und David die Spitzenplätze und auf der abschließenden 180 km langen Schlussetappe konnte wir ihre Positionen 3 und 6 im Gesamtklassment verteidigen. Es war ein super Woche, mannschaftlich sind wir super gefahren, und mit meiner Form bin ich zufrieden, auch wenn es zu einer persönlichen Top Platzierung nicht gereicht hat. Am Donnerstag hebt der Flieger dann Richtung Estland ab. Freitag und Samstag stehen dort zwei 1.1. Rennen in Tallinn und Riga am Programm. Es sind wohl eher Sprinterrennen, aber wichtige Rennkilometer in Hinblick auf  die Ö-Tour und die Österreichischen Meisterschaften!
bis bald christoph

bis bald christoph

Montag, 14. Mai 2012

Enttäuschung pur!

Ich war selten nach einem Rennen so enttäuscht, wie nach dem Zielanlauf heute beim Radklassiker "Rund um Lassnitzhöhe". Schon die Vorbereitungen auf das Rennen waren nicht optimal, da bei meiner Rennmaschine der Rahmen gebrochen war und ich kurzfristig auf mein Trainingsrad umsatteln musste. Wir waren mit der kompletten Mannschaft am Start. Und die ganze Mannschaft, jeder einzelne machte seinen Job  nahezu perfekt. Denn unser Ziel an diesem Tag war nichts anderes als der Sieg!! Auf den schweren Schlussrunden griff ich dann ins Renngeschehen mit ein. Ich fühlte mich stark, fuhr mit Auge und erwischte, nachdem ich vorher schon mal in einer vielversprechenden Spitzengruppe war, den richtigen Zug. Wir waren 14 Mann und jedes Team hatte ein oder mehrer Leute vorne. Auch wir waren zu dritt. Beim Anstieg zum Ziel testete ich ein wenig die Konkurrenz in der Gruppe und schon waren wir nur mehr zu viert. Mir war aber klar, dass wir zu viert wenig Chance hatten auf der 17 km langen Schlussrunde ins Ziel zu kommen. Also ließen wir uns wieder zurückfallen. Ich war im diesem Moment sicher, dass ich dieses Rennen heute gewinnen kann, nein muss. Denn solche Chancen bekommt man nicht oft. Die Konkurrenz in der Gruppe machte mir keine Sorgen, denn keiner machte mehr einen fitten Eindruck und die letzten 1.000 Meter ins Ziel gingen bergauf!



Rund um Lassnitzhöhe zählt neben der Burgenland Rundfahrt und dem Rennen in Judendorf sicherlich zu den letzten schweren Klassikern in Österreich und es ist mehr als nur Prestige, dort oben am Podest zu stehen. Ich war zu 100 % sicher, dass wir durchkommen, denn wer im Feld soll für Tempo sorgen? Doch ich wurde eines besseren belehrt. 3 km vor dem Ziel sah ich das Feld heranbrausen - mit meinen Teamkollegen eingreiht an der Spitze! Ich traute meinen Augen nicht. Ich hatte vom Sieg geträumt, doch nun war er ausgeträumt! Ich hatte  zwar noch super Beine und und gab schon aus Frust noch mal alles. Ich fuhr mit Vollgas an die Spitze des Feldes um meine Teamkollegen Golcer und Furdi in führender Position bei der 2 km Marke abzuliefern. Dannach war ich im Kopf leer und rollte enttäuscht ins Ziel! Mehr will ich dazu auch gar nicht sagen! Außer - gewonnen haben wir heute nicht! Leid tut es mir auch um David-x der super gefahren ist und der es vielleicht auch aufs Podest geschafft hätte, wäre nicht die Teamorder für den Slowenen Furdi gewesen. Auch alle anderen Jungs sind mannschaftlich ein super Rennen gefahren, doch am Ende hat wenig herausgeschaut! Mein Kopf ist heute leer! Die Beine sind aber sehr gut und ich hoffe es kommt im Radfahrerleben alles einmal zurück. Aber so eine Chance wie heute bekommt man nicht alle Tage. Vielleicht kommt das Glück ab Mittwoch bei der Fleche du Sud in Luxemburg zurück!

Montag, 7. Mai 2012

Ein sehr erfolgreicher Sonntag!


Hallo!



Da ich in Polen aus Sicherheitsgründen kein Notebook mitgenommen hatte, hielt ich mich mit Blogeinträgen auf dem Handy zurück. Auf der 1. Etappe hatte ich wirklich super Beine, doch leider wurde unsere 20 Mann, mit allen starken Leuten bestückte Spitzengruppe, kurz vor dem Ziel wieder eingeholt. Im darauf folgenden Massensprint rutschte mir in einer Kurve einfach das Vorderrad weg. Nichts desto trotz bekam ich die gleiche Zeit wie der Sieger. Am Samstag Vormittag stand dann ein 30 km langes Zeitfahren auf dem Programm. Relativ flach, also nicht mein Geschmack. Ich fuhr meinen Rhythmus ohne gewaltig zu überdrehen, und war obwohl ich mit 3 min Rückstand den 40. Platz belegt nicht unzufrieden. Den ganzen Tag über war es wunderschön, doch pünktlich zum Start zur Nachmittagsetappe über kanpp 80 flache Kilometer begann es zu regnen, später auch zu hageln. Zum Glück wurde ziemlich kontrolliert gefahren, aber es war trotzdem ein Fahren wie auf rohen Eiern. Ich war froh das Ziel sturzfrei erreicht zu haben! Der junge Mario Schoibl sprintete auf den guten 8. Rang und das bei diesen gefährlichen Verhältnissen. Am Sonntag stand dann die Königsetappe über 6 Bergwertungen auf dem Programm. Wir wollten das Rennen schnell und schwer machen, damit Jure im Gesamtklassment Boden gut machen konnte und die Sprinter und Zeitfahrer zurückfallen. Gleich am Fuße des ersten Berges nach 10 Kilometer attackierten Totschnig und ich abwechselnd. Wir drückten enorm aufs Tempo doch keine Gruppe wollte sich lösen. Die Attacken wären mir fast zum Verhägnis geworden. Denn als Jure mit 2 Slowenen 3 km vor der Bergwertung attackierte schoss ich aus der vordersten Gruppe wie ein Pfeil zurück. Zum Glück half mir mein Teamkollege Mario Schoibl an das auf 40 Leute geschrumpfte Hauptfeld wieder heran zu kommen. Jure konnnte sich mit den 2 anderen Slowenen absetzen. Und so fuhren Totsch, Mario und ich im Windschatten der polnischen Mannschaft Berg um Berg, ohne irgendetwas machen zu müssen. Weil der Abstand zwischen Jure und unserer Gruppe immer größer wurde und zwischenzeitlich schon über 4 min betrug, sah der polnischen Gesamtführende sein gelbes Trikot schon Richtung Team Tyrol davon schwimmen. Da er fast keine Helfer mehr hatte, konnte er (sicherlich nicht billig) doch noch ein paar andere Teams für die Verfolgung organisieren. Auf der ersten von 2 Schlussrunden über die Bergwertung schrumpfte dann unsere Gruppe und Mario verlor leider den Kontakt. 10 Kilometer vor dem Ziel war es dann auch um mich geschehen, ich konnte einfach mit den 6-7 Topleuten am Berg nicht mehr mithalten und fuhr schließlich mit 1 min Rückstand ins Ziel. Ich hatte auf den letzten 50 Kilometern keinen Schluck mehr getrunken, da mir beide Flaschenhalter ähnlich wie bei Totschnig auf den schlechten Straßen gebrochen sind. Da sind Krämpfe unvermeindlich. Jure rettete sich nach fantastischer Fahrt als 2. ins Ziel. Ein Wahnsinnsleistung! Und viele UCI-Punkte. Da das Rennen von Anfang bis zum Schluss extrem schwer war kamen nur wenige Profis ins Ziel. So wurde Jure Gesamt 7., Totsch 16., und ich sogar noch 21. Wir können mit unserem Auftreten bei dieser schweren und gut besetzten Rundfahrt in Polen wirklich zufrieden sein.



Zudem gewann Blaz Furdi noch das Tschibo Cup Rennen in Niederösterreich. Also noch ein wichtiger Erfolg für das Team. Das Ö-Ticket ist somit gebucht. Und jetzt freue ich mich wirklich auf die nächsten Rennen, denn meine Form wird immer besser! Am Sonntag steigt der Cup-Klassiker in Lassnitzhöhe und dann geht es gleich weiter zum Fleche du Sud nach Luxemburg.

bis bald
christoph

Samstag, 5. Mai 2012

1. Etappe Polen Rundfahrt (Stichwörter)

Gute Beine, nach letzter Bergwertung mit jure und totsch in einer 20 Mann Spitzengruppe, 5 km vor dem Ziel eingeholt und dann 500 Meter vor dem Ziel bin ich mit anderen Fahrern am Asphalt gelegen. Heute 30 km Zeitfahren und am Nachmittag 80 km Straßenrennen. Hoffentlich hält Wetter .