Ich war selten nach einem Rennen so enttäuscht, wie nach dem Zielanlauf heute
beim Radklassiker "Rund um Lassnitzhöhe". Schon die Vorbereitungen auf
das Rennen waren nicht optimal, da bei meiner Rennmaschine der Rahmen
gebrochen war und ich kurzfristig auf mein Trainingsrad umsatteln
musste. Wir waren mit der kompletten Mannschaft am Start. Und die ganze
Mannschaft, jeder einzelne machte seinen Job nahezu perfekt. Denn unser
Ziel an diesem Tag war nichts anderes als der Sieg!! Auf den schweren
Schlussrunden griff ich dann ins Renngeschehen mit ein. Ich fühlte mich
stark, fuhr mit Auge und erwischte, nachdem ich vorher schon mal in
einer vielversprechenden Spitzengruppe war, den richtigen Zug. Wir waren
14 Mann und jedes Team hatte ein oder mehrer Leute vorne. Auch wir
waren zu dritt. Beim Anstieg zum Ziel testete ich ein wenig die
Konkurrenz in der Gruppe und schon waren wir nur mehr zu viert. Mir war
aber klar, dass wir zu viert wenig Chance hatten auf der 17 km langen
Schlussrunde ins Ziel zu kommen. Also ließen wir uns wieder
zurückfallen. Ich war im diesem Moment sicher, dass ich dieses Rennen
heute gewinnen kann, nein muss. Denn solche Chancen bekommt man nicht
oft. Die Konkurrenz in der Gruppe machte mir keine Sorgen, denn keiner
machte mehr einen fitten Eindruck und die letzten 1.000 Meter ins Ziel
gingen bergauf!
Rund um Lassnitzhöhe zählt neben der
Burgenland Rundfahrt und dem Rennen in Judendorf sicherlich zu den
letzten schweren Klassikern in Österreich und es ist mehr als nur
Prestige, dort oben am Podest zu stehen. Ich war zu 100 % sicher, dass wir
durchkommen, denn wer im Feld soll für Tempo sorgen? Doch ich wurde
eines besseren belehrt. 3 km vor dem Ziel sah ich das Feld heranbrausen -
mit meinen Teamkollegen eingreiht an der Spitze! Ich traute meinen Augen
nicht. Ich hatte vom Sieg geträumt, doch nun war er ausgeträumt! Ich
hatte zwar noch super Beine und und gab schon aus Frust noch mal alles.
Ich fuhr mit Vollgas an die Spitze des Feldes um meine Teamkollegen
Golcer und Furdi in führender Position bei der 2 km Marke abzuliefern.
Dannach war ich im Kopf leer und rollte enttäuscht ins Ziel! Mehr will
ich dazu auch gar nicht sagen! Außer - gewonnen haben wir heute nicht!
Leid tut es mir auch um David-x der super gefahren ist und der es
vielleicht auch aufs Podest geschafft hätte, wäre nicht die Teamorder
für den Slowenen Furdi gewesen. Auch alle anderen Jungs sind
mannschaftlich ein super Rennen gefahren, doch am Ende hat wenig
herausgeschaut! Mein Kopf ist heute leer! Die Beine sind aber sehr gut
und ich hoffe es kommt im Radfahrerleben alles einmal zurück. Aber so
eine Chance wie heute bekommt man nicht alle Tage. Vielleicht kommt das
Glück ab Mittwoch bei der Fleche du Sud in Luxemburg zurück!
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