Hallo zusammen!
Von Wien ging es über Riga nach Tallinn,
der Hauptstadt von Estland. Leider hatten wir von dieser Stadt wenig
mitbekommen. Denn schon am nächsten Morgen hieß es zum Start für das 200
km lange flache Rennen von Tallinn in die zweitgrößte Stadt Estlands,
Tartu. Schnell fand sich eine 2 Mann Gruppe und ich verbrachte ruhige
Stunden im Hauptfeld, ehe es 50 Kilometer vor dem Ziel zu einer
Windkante kam. Zum Glück befand ich mich im vorderen Teil des Feldes und
so waren ich und Blaz Furdi in einer 35 Mann starken Kopfgruppe. Als
nach einem kurzen Intermezzo eine 8 Mann starke Spitzengruppe eingeholt
wurde, attackierte Blaz mit 12 anderen Fahrern und diese Gruppe kam dann
schlussendlich mit ein paar Sekunden Vorsprung durch. Blaz sprintete
auf den hervorragenden 3. Platz, was wieder wertvolle UCI Punkte für
unser Team bedeutete. Die ganzen Mannschaft hatte großen Anteil an
diesem Platz, den die jungen Fahrer in unserem Team machten
ausgezeichnete Arbeit.
War es am 1. Tag noch traumhaft
schön und warm, so war am 2. Tag beim Rundkurs in Tartu der Regen wieder
mit von der Partie. Kurz vor dem Start öffnete sich der Himmel und der
ganze Kurs wurde überflutet. Auf dem Profil sah der 12 km lange und 15
mal zu bewältigende Kurs nicht so schwer aus. Es ging 2 mal einen 40
Höhenmeter Hügel rauf und das wars. Doch die nassen Strassen und die
ständigen Richtungsänderungen mit den damit verbundenen Antritten nach
den Kurven, machte dieses Rennen zu einem einzigen 190 km langen
Kriterium. Gleich in der ersten Runde wurde Vollgas gefahren. Nachdem
ich ein bisschen zu weit im Feld hinten war, brauchte ich 3 Runden um
nach vorne zu kommen. Ich fuhr die ganze Zeit Anschlag. Nach 3 Runden
war auch nur mehr knapp die Hälfte der Profis im Rennen. Da Feld teilte
sich mehrmals. Vorne waren 8 Mann weg. Mit von der Partie war von
unserem Team der junge Mario Schoibl. Später gesellten sich noch 6
weitere Leute mit unseren Topmann Furdi dazu. Im übrig geblieben
Hauptfeld wurde ständig attackiert und es wurden immer weniger Leute um
mich herum. Schlussendlich waren wir noch 15 Fahrer. Ich fuhr das Rennen
aus, und war mit meiner Leistung wirklich zufrieden. Leider verpasste
ich, dadurch das ich in der Startphase zu weit hinten war die Post des
Tages, aber Blaz als 2. und Schoibl als 10. machten einen
ausgezeichneten Job! Das von 130 Fahrern nur 35 ins Ziel kamen, zeigt
das es kein Kindergarten-Rennen war. Am Sonntag mussten wir dann noch
bei einem Marathon starten, wo knapp 4500 Leute mit von der Partie
waren. Hauptziel des Tages, auf der 140 km langen Strecke war es nicht
zu stürzen. Die vielen Amateure haben ihr Rad natürlich nicht so im
Griff wie unser einer. Mit einem Siegerschnitt von 45,8 km/h rollte ich
in der grossen 200 Mann starken Spitzengruppe ins Ziel. Es war ein
gutes Training, obwohl es manchmal so brutale Stürze gab, dass ich immer
mit 10 Meter Abstand zum Vordermann fuhr.
Meine Form ist
wirklich gut, auch wenn ich das noch nicht in die entsprechenden
Ergebnisse ummünzen konnte. Es kommen ja noch ein paar Rennen und vor
allem am Sonntag bei meinem Heimrennen, einem UCI-Rennen in Völkermarkt,
wäre ein guter Zeitpunkt dafür, dass nachzuholen was eigentlich schon
in Lassnitzhöhe hätte sein können!
bis bald christoph
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