Donnerstag, 22. April 2010

Rückblick Türkei Rundfahrt

Hallo zusammen!

 
Tut mir Leid, dass ich mich seit der 2. Etappe nicht mehr gemeldet habe. Aber zum einem hatte ich die Tage darauf kein Internet im Zimmer oder war erst so spät ins Hotel gekommen, dass ich zu müde war noch irgendetwas zu schreiben. In der Nacht von der 2. auf die 3. Etappe kühlte es im Zimmer von mir und meinem Schweizer Zimmergenossen Silvere Ackermann extrem ab, obwohl wir die Klimaanlage ausgeschaltetet hatten.Wir hatten uns daher sofort eine Erkältung eingefangen. Zum Glück hatte ich wirklich eine passable Form, und so lief es bei den Etappen 3 und 4, trotz verkühlter Nase und Halsweh akzeptabel.
Am Morgen der 221 km langen Königsetappe fühlte ich mich wirklich todmüde, krank und komplett verkühlt. Aus einer Kurzschlussreaktion attackierte ich trotzdem bei Kilometer 0. Vom Start ging es gleich 1000 Höhenmeter auf irgendeinen Pass in der türkischen Pampa. Nach 2 Kilometer schlossen noch 5 Mitstreiter auf, und so brachen wir gemeinsam auf einen langen, langen Tag, auf schlechter Straße, mit Gegen- und Seitenwind auf. Obwohl ich schwer Luft bekam, ging es mir den ganzen Tag über ziemlich gut und ich musste nie ans Limit gehen um die Gruppe zu halten. Nach über 212 km an der Spitze holte uns das Feld 6 km vor dem Ziel ein. Meine Aufgabe habe ich aber erfüllt und brachte unserem Team einige wertvolle Fernsehminuten ein. Am Ende des Tages war ich aber nur ein krankes Wrack im Radgewand. Zu meiner Verkühlung kam über Nacht auch noch Durchfall und Magen-Darm Beschwerden hinzu. Während mein Zimmerkollege Ackermann zur 6. Etappe gar nicht mehr an den Start ging, versuchte ich noch irgendwie über die 195 km zu kommen.
Es war wirklich der schlimmste Tag auf dem Rad den ich in meiner Karriere erlebt hatte. Ich konnte die ganze Etappe über fast nichts essen, bekam keine Luft, und hatte Kälte- und Wärmeausbrüche. Ich weiß nicht mehr wie, aber ich konnte mich mit dem Gruppetto ins Ziel retten. Ich versuchte mich über Nacht ein bisschen zu erholen. Ich wachte aber am nächsten Morgen noch viel schwächer auf. Und da die Gesundheit vor ging trat ich zur 7. Etappe gar nicht mehr an. Die darauffolgenden Tage in der Türkei versuchte ich mich so gut es ging zu erholen und wieder zu Kräften zu kommen. Zum Glück konnte ich entgegen einiger meiner Teamkollegen, wie geplant am Montag nach Hause fliegen. In den nächsten Tagen werde ich zum Regenerieren und zum Aufbau meines Magen Darm Trakts :) nutzen. Hoffentlich geht es am Samstag beim nächsten Tschibo Cup Rennen in Schwanenstadt wieder aufwärts.

bis bald
christoph

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